Ab November 2022 haben wir unsere Elternzeit genutzt um mit unserem VW T6 durch Europa zu reisen. Unsere Reise startete in Deutschland, führte anschließend weiter nach Luxemburg, Frankreich, Andorra, auf die balearischen Inseln, Gibraltar, Spanien, Portugal, La Gomera, Teneriffa und Gran Canaria. Um wieder in den Norden zu gelangen, unternahmen wir einen kleinen Roadtrip durch Spanien. Anschließend bereisten wir Italien. Wir starteten auf der wunderschönen Insel Sardinien und reisten weiter nach Sizilien. Von Pozzallo auf Sizilien reisten wir nach Malta mit der Fähre. Anschließend bereisten wir Süditalien.
Anreise
Wir sind von Brindisi, Apulien in Italien mit der Fähre von Grimaldi nach Igoumenitsa in Griechenland gefahren. Die Fährfahrt dauerte 8 Stunden. Diesmal entschieden wir uns für eine Tagesfahrt von 13:00 bis 22:00 (Ortszeit). Leider hatte diese Fähre keinen Spielplatz. Wir haben uns die Zeit mit kleinen Spielen und an Deck aber gut vertreiben können. Die Strecke scheint hoch frequentiert zu sein, denn zwei Mal täglich wird die Strecke befahren, ebenso mit Abfahrt um 22:00.
Folgende Orte haben wir auf unserem Roadtrip durch Griechenland besucht.
- Acheron Springs
- Ambrakischer Golf
- Delphi
- Etoliko
- Holy Kipinas Monastery
- Ioannina
- Ioannina Insel
- Marathias
- Meteora
- Perama Höhle
- Stone Forest
- Heiße Quellen Thermopylen
- Tricca
- Vikos Schlucht
Acheron Springs
Der Fluss Acheron und seine Quellen liegen im nordwestlichen griechischen Hinterland. Schon in der griechischen Mythologie taucht der Fluss Acheron auf, denn er gehört zu den fünf Flüssen der Unterwelt. Charon, ein Fährmann in der griechischen und römischen Mythologie, brachte die toten Seelen zu Hades, dem Herrscher der Unterwelt. Daher wird er auch als Totenfluss bezeichnet. So gruselig ist es hier jedoch gar nicht, sondern wunderschön!
Ein großer Parkplatz, an dem wir auch zwei entspannte Nächte verbracht haben, markiert den Einstieg zum ca. 750 m langen Spaziergang am Flussufer entlang.
Die kurze Wanderung ist so schön. Ein schmaler Waldweg führt über Stock und Stein am rauschenden, kristallklaren Fluss entlang. Wir liefen bis zum Ende des Weges, von dort brechen viele zu einer Flusswanderung auf. Die Strömung wäre für Merlin jedoch noch zu stark gewesen.
Eine Quelle liegt direkt am Ende des Waldweges und es ist so faszinierend, dass reine Quellwasser aus dem Untergrund sprudeln zu sehen.
Ambrakischer Golf
In der Nähe von Gourgouvli, am ambrakischen Golf haben wir eine traumhafte Zeit verbracht. Wir hatten einen tollen schattigen Platz, direkt am Strand. Es gab Strandduschen, das Meer war angenehm warm und es gab so viele Spielmöglichkeiten für unsere beiden Jungs. Es war so schön und so erholsam!
Delphi
Die archäologische Stätte Delphi gehört seit 1987 zu den UNESCO Weltkulturerben.
Delphi galt als Mittelpunkt der Welt in der Antike. Bekannt ist sie vor allem durch das Orakel von Delphi. Bis in die Spätantike galt das Orakel als Weissagungsstätte. Phytia war als einzige Frau berechtigt den Apollon Tempel zu betreten und ihre Weissagungen zu treffen. Es ist bisher nicht ganz geklärt, ob dies unter dem Einfluss bewusstseinsverändernder Gase geschah. Eine Theorie besagt, dass die Weissagungen unter dem Einfluss rauschender Gase geschehen sein sollen. Das Orakel wurde bei allen wichtigen Vorhaben befragt, u.a. Kriege, Bildung von Kolonien oder ob etwaige Eindringlinge erscheinen.
In Delphi fanden auch die pyhtischen Spiele statt, die nach den olympischen Spielen die zweitwichtigsten Spiele der Antike waren. Die Spiele wurden alle vier Jahre zu Ehren des Apollon ausgetragen. Die Spiele bestanden aus musischen und gymnastischen Wettkämpfen. Später kamen noch Reitkämpfe, Wettrennen und Wagenrennen dazu.
Der Eintritt beträgt 12€ pro Person, Ermäßigte (u.a. Rentner) zahlen 6€ Eintritt. Unsere beiden Jungs zahlten keinen Eintritt. (Stand Juni 2023)
Die kleine Insel Etoliko
Etoliko ist eine Lagunenstadt, die sich auf einer kleinen Insel befindet. Die Insel hat ca. 4500 Einwohner und ist somit dicht besiedelt. Es gibt sogar mehrere Schulen.
Wir schlenderten über die kleine Insel und entdeckten die sechs Kirchen der Insel, einen Spielplatz und den Lagunenpark. Dies ist ein Paradies für Gänse, Enten und Schwäne. Picknickbänke, angelegte Wege und grünes Schilfgras mit dem Ausblick auf das Meer prägen das Landschaftsbild.
Holy Kipinas Monastery
Das Holy Kipinas Monastery ist ein kleines Kloster, einsam in den Bergen des Nationalparks Tzoumerka gelegen und direkt an den steilen Felshang gebaut.
Das Kloster ist der Jungfrau Maria gewidmet und wurde im 13. Jahrhundert von Mönchen errichtet. Die Mönche des Vyliza Klosters waren auf der Suche nach einer neuen Möglichkeit sich niederzulassen, da sie im Disput mit ihrem Abt waren. Da sahen sie einen Spalt hoch oben im steilen Felshang. Sie kletterten hinauf und sahen, dass eine Höhle tief in den Fels hinein ragte. Um die Höhle zu erreichen, mussten sie einen 6 m langen Felsspalt überwinden. Sie kletterten nicht nur den Felshang hinauf, sondern nutzten auch Stöcke um die Höhle zu erreichen. Später bauten sie eine Fallbrücke ein, um sich vor Plünderern und Eindringlingen zu schützen.
Bis 1920 lebten Mönche in dem kleinen Kloster. Während der türkischen Besetzung Griechenlands vom 14. – 19. Jahrhundert bot das Kloster auch Schutz für Griechen.
Heute wird das Kloster von Studenten der Universität Ioannina gehütet. Sie verkaufen ihre preziösen Kunstwerke, handgemachte Seife und Schmuck. Da der Eintritt in das Kloster gratis ist, kauften wir für 4€ eine Honigseife. Es stehen Parkplätze zur Verfügung. Der Weg zum Kloster führt über Steinstufen. Toiletten stehen auch zur Verfügung.
Ioannina
Die Stadt Ioannina liegt an dem wunderschönen Pamvotida See mitten in den Bergen des griechischen Hinterlandes und es ist so schön hier!
Ioannina ist eine 112.000 Einwohner zählende Universitätsstadt. Es gibt kleine Parks und die Altstadt besticht durch ihre engen Gassen aus der Zeit des osmanischen Reiches.
Wir haben die Festung besichtigt. Der Eintritt in das Gelände ist gratis und wir konnten einen super Ausblick auf die Stadt und den See genießen. Auf dem Gelände gibt es ein Silberschmiedmuseum, das die langjährige Tradition des Schmiedens würdigt. Ein kleines Café gibt es ebenfalls vor Ort.
Ioannina Insel (Nisos Ioannina)
Von der Uferpromenade in Ioannina fährt vier Mal in der halben Stunde eine kleine Personenfähre auf die Insel im Pamvotida See von Ioannina.
Die Insel ist sehr klein und wunderschön. Viele Griechen unternehmen einen Wochenendausflug auf die Insel und gehen in ein Restaurant essen. Davon gibt es reichlich, ebenso Cafés und Souvenirshops.
Die Insel ist etwa 1 km lang und 500 m breit. Die höchste Erhebung ist 50 m hoch. Erstaunlich für diese kleine Insel im See. Auf einem Rundweg haben wir die Insel umrundet. Das herrliche Bergpanorama des Festlandes immer im Blick.
Auf der Insel gibt es 7 Klöster und eine Kirche. Ungefähr 100 Familien leben auf der kleinen Insel und sie leben traditionell vom Fischfang und der Froschzucht, auch der Tourismus zählt zu den Einnahmequellen.
Oberhalb des Ortes, im Wald gelegen gibt es einen kleinen Friedhof und eine Kapelle.
Das kleine Dorf Marathias
Wir hatten eine wunderschöne Zeit in dem kleinen Dorf Marathias am Golf von Korinth. Es waren nur ein paar wenige Einheimische vor Ort, wir hatten den Strand nahezu für uns allein, waren schwimmen im glasklaren Meer und hatten einen tollen Blick auf die kleine Insel Trizonia und nach Patras.
Die Felsenklöster in Meteora
Die Meteora Klöster liegen im Pindos Gebirge, nahe der Stadt Kalambaka. Sie gehören zu den UNESCO Weltkulturerben und sind nach der Akropolis in Athen, die zweithäufigst besuchte Sehenswürdigkeit in Griechenland.
Der Name „Metéora“ leitet sich aus dem altgriechischen her und bedeutet „in der Luft schwebend“. Bei wolkigem Wetter, scheint es, als schweben die Klöster im Himmel.
Einst gab es 24 Klöster. Heute werden nur noch 6 aktiv bewohnt und können besichtigt werden. Die restlichen Klöster wurden verlassen, da sie zu schwer zu erreichen oder zu alt und Einsturz gefährdet waren.
Die Klöster stehen auf hohen Sandsteinfelsen. Von der Ferne ist es beeindruckend, die großen Felsen zu betrachten. Unvorstellbar, dass die Klöster im 13. und 14. Jahrhundert in luftiger Höhe erbaut worden sind. Auch von oben hatten wir einen grandiosen Ausblick auf die umliegenden Felsen und die Stadt Kalambaka.
Die ersten Belege für Einsiedeleien in dieser Gegend gibt es aus dem 11. Jahrhundert. Überliefert wird sogar, dass schon vor dem 10. Jahrhundert erste Siedlungen entstanden.
1334 erreichte der Mönch Athanasios die Region und der Klosterbau begann. 1344 gründete er mit 14 weiteren Mönchen das Kloster Metamórphosis (Megálo Metéoro).
Die Klöster dienten schon für einige Filme als Kulisse, u.a. für James Bond 007 – In tödlicher Mission von 1981.
Die 6 Klöster können besichtigt werden, dabei ist zu beachten, dass jedes Kloster einen anderen Schließtag in der Woche hat. Wir besichtigten 3 Klöster, das Varlaam Kloster, das Kloster Grand Meteoron und das Kloster Der Heiligen Dreifaltigkeit.
Wichtig ist auch, dass die Kleiderordnung eingehalten werden muss. Männer dürfen nur in langen Hosen und schulterbedeckten Oberteilen das Kloster betreten. Frauen müssen einen langen Rock oder ein langes Kleid tragen und ebenfalls ihre Schultern bedecken. Sollten Frauen keinen Rock tragen, können Umbindetücher am Eingang ausgeliehen werden. Wir sahen auch einige Frauen, die sich ihre Camper Handtücher ungebunden haben. Kinder bis 12 Jahre sind von der Kleiderordnung ausgenommen. Der Eintritt beträgt pro Kloster 3€, Kinder unter 12 Jahren zahlen keinen Eintritt. (Stand Mai 2023)
Perama Höhle
Die Perama Höhle liegt unweit des Ortes Ioannina und ist die zweitgrößte in Griechenland. Die Höhle wurde im 2. Weltkrieg entdeckt und bot den Einheimischen Schutz während der Fliegeralarme. Erst nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde das riesen Ausmaß der Höhle ersichtlich. Interessant ist, dass es eigentlich keine richtige Höhle ist, denn sie befindet sich nicht unter der Erde, sondern in einem Felsen. Es gibt viele beeindruckende Stalagtiten und Stalagmiten zu beobachten und der älteste ist ca. 100 Millionen Jahre alt. Es bilden sich auch weiterhin kleine Stalagtiten, daher weiß man, dass die Höhle noch aktiv ist.
Eine Führung dauert ca. 45 Minuten und führt über 1100 m durch die Höhle. Dabei müssen zahlreiche Stufen überwunden werden. Kleine Seen bilden sich in der Höhle.
Fotos dürfen nur an einer bestimmten Stelle in der Höhle gemacht werden. Der Eintritt betrug 7€ pro Person, unsere Kinder mussten nichts bezahlen. (Stand Juni 2023)
Stone Forest
Der Stone Forest (Steinwald) befindet sich in der Nähe der Vikos Schlucht. Ein kleines Waldgebiet hat ganz besondere Felsformationen. Diese erinnern an Steinbäume und daher stammt auch der Name. Es ist ein ganz kleines Wandergebiet. Durch die verschiedenen Felsformationen wirkt es wie ein kleines Labyrinth. Auf den hohen umliegenden Bergen lag Anfang Juni sogar noch Schnee.
Heiße Quellen von Thermopylen
Die heißen Quellen rund um Thermopylen sind so toll. Das Wasser ist schwefelhaltig und entlang des Flusses gibt es immer wieder natürliche Becken, die zum Baden genutzt werden. Das Wasser ist badewannenwarm. Im Sommer bieten die Becken sicherlich keine Erfrischung. Wir hatten im Juni dennoch eine tolle Zeit im Wasser. Beide Jungs hatten sehr viel Spaß, denn oftmals ist das Meerwasser besonders unserem Baby noch zu frisch.
Wir standen direkt an dem warmen Fluss und haben eine Nacht dort verbracht. Es ist unglaublich, wie warm auch der Fluss ist. Wir hatten eine tolle Zeit beim Spielen am Fluss. Die Bergkulisse ist auch wunderschön!
Unweit von Thermopylen befindet sich die warme Quelle Kouniaviti. Es ist wunderbar dort. Die Quelle ist ca. 30°C warm und ist im Sommer angenehmer als die heißen Quellen bei Thermopylen. Es gibt zwei angelegte Becken und einen angelegten Naturpool. Eine Dusche gibt es ebenso und zwei Umkleidekabinen. Die Quellen sind auch bei den Griechen beliebt. Wir waren an einem Wochenende da und teilten die Becken mit vielen Einheimischen.
Tricca (Trikala)
Wir haben einen Zwischenstopp in Trikala unternommen, da es eine VW Werkstatt gibt und wir unser Getriebeöl wechseln ließen.
Die Stadt hat ca. 60.000 Einwohner und ein byzantinisches Schloss. Der Besuch des Schlossparks ist gratis.
Wir schlenderten durch den Park und besichtigten zwei Kirchen, die sich unweit des Parks befinden.
Vikos Schlucht
Die Vikos Schlucht liegt im Pindos Gebirge im Nordwesten von Griechenland. Die Schlucht ist ungefähr 10 km lang und erinnerte uns sehr an die Verdon Schlucht in Frankreich und den Grand Canyon in den USA. Im Guinness Buch der Rekorde gilt sie als die tiefste Schlucht der Welt.
Wir fuhren bis zum Ende der Straße und liefen dann zum Oxya Viewpoint. Vom Parkplatz zum Viewpoint sind es nur 200m über einen gut angelegten Weg. Die anschließende Aussicht ist grandios. Auf einem schmalen Pfad kann man noch ein Stück an der Felswand entlang laufen. Aber Vorsicht, es geht sehr tief runter und der Weg ist schmal!
Spielplätze
In Ioannina haben wir einen schönen Spielplatz in einem kleinen Park direkt am See gefunden.
Auf der kleinen Insel im Pamvotida See bei Ioannina gibt es auch einen Spielplatz auf dem Dorfplatz.
Ktismata ist ein einziger Ort mit einer Taverne am Dorfplatz, ansonsten wirkt das Dorf ausgestorben. Die Häuser sind verriegelt und oftmals sind die Gärten verwuchert. Wir übernachteten am Dorfplatz und direkt daneben befindet sich ein toller Spielplatz. Es gibt fließendes Wasser und sogar WiFi.
In Lingiades ist auch ein sehr schöner Spielplatz. Dieser befindet sich direkt auf dem Parkplatz für Camper. Der Ausblick auf den See und die Stadt Ioannina ist toll. Für Camper ist es besonders schön, denn es gibt ebenso eine Wasserstelle.
In der Kleinstadt Tricca (Trikala) befindet sich ein grandioser Spielplatz. Dieser ist der Partnerstadt Amberg in der Pfalz gewidmet. Der Löwe repräsentiert den pfälzer Löwe aus dem Stadtwappen und das Nabburger Tor gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt Amberg.
In Perama gibt es neben dem Parkplatz zur Höhle einen kleinen Spielplatz.
Ein weiterer Spielplatz befindet sich in Tricca direkt neben einer VW Werkstatt. Der Spielplatz verfügt über viele verschiedene Elemente zum Klettern, Rutschen und Wippen. Dort hatten wir unseren Getriebeölwechsel und konnten uns gut die zwei Stunden Wartezeit vertreiben.
