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Europareise Roadtrip – Teneriffa, Kanarische Inseln, Spanien mit Kleinkind und Baby

Ab November 2022 haben wir unsere Elternzeit genutzt um mit unserem VW T6 durch Europa zu reisen. Unsere Reise startete in Deutschland, führte anschließend weiter nach LuxemburgFrankreichAndorra, auf die balearischen InselnGibraltarSpanien, Portugal und La Gomera.

Wanderung im Zentrum von Teneriffa

Anreise nach Teneriffa

Wir sind mit der Fähre von Huelva, auf dem spanischen Festland, nach Santa Cruz de Teneriffa gefahren. Da wir einen Tag später von Los Christianos auf Teneriffa nach San Sebastián de La Gomera weiter gereist sind, sind wir von La Gomera auch wieder zurück nach Teneriffa gefahren.

Allgemeine Informationen

Teneriffa ist die Größte der kanarischen Inseln, welche vor der Küste Westafrikas liegen, auf der Höhe Süd-Marokko und der Westsahara. Zudem befindet sich Spaniens höchster Gipfel auf Teneriffa, der Teide mit einer Höhe von 3715m. Teneriffa ist Ausgangspunkt um auf die Insel La Gomera und El Hierro zu gelangen. Ungefähr 950000 Menschen leben auf Teneriffa und somit ist sie die bevölkerungsreichste kanarische Insel. Die Einheimischen werden Tinerfeños genannt. Teneriffa ist gesegnet mit einer wunderschönen Natur. Die Landschaften sind geprägt von steinigen Vulkangestein zu kanarischen Kiefernwäldern. Es gibt tolle Strände und ein großes ausgeschildertes Wandernetz. Teneriffa ist von Kontinentaleuropa sehr gut zu erreichen. Es gibt zwei Flughäfen, zwei Häfen und eine Ringautobahn.

Puertito de los Silos

Im Nordwesten von Teneriffa ist ein kleiner Ort namens Puertito de los Silos. Wir haben auf Teneriffa einen Monat in einer Ferienunterkunft verbracht und waren in diesem kleinen Ort. Am Wochenende haben wir immer gemeinsam die Insel erkundet und unter der Woche hat Philipp gearbeitet.

Unsere Ferienwohnung auf Teneriffa

Die Küste ist sehr rau und fällt zum Teil steil ins Meer hinab. Die vulkanischen Spuren sind an der Nordküste besonders deutlich. Es gibt sogenannte Charcos. Das sind kleine natürliche Wasserbecken. Die vorgelagerten Felsen brechen die Wellen und ein unbeschwertes Baden ist möglich. Sobald die Flut einsetzt, kann man die Kraft des Meeres erkennen, denn die Wellen brechen dann auch über die Felsen.

Charco Los Chochos

Ausflüge auf Teneriffa

Casa de Plátano (Bananenhaus)

Wir haben auf Teneriffa, in Icod de los Vinos ein Museum besichtigt, in dem sich alles um die Banane drehte. Es wird gezeigt, wie ein Bananenbaum wächst, wie sich die Bananen entwickeln und wie die kanarischen Bananen in die ganze Welt verschifft werden. Es war sehr interessant. Ein Bananenbaum trägt nur einmal eine Bananenstaude und benötigt 14 – 16 Monate dafür. Anschließend wird er gefällt. Es gibt mehr als 1000 verschiedene Bananensorten, wobei zu 95% die klassische Süßbanane konsumiert wird, welche wir kennen. Es gibt Kochbananen, rote Bananen, welche innen pink sind und nach Himbeeren schmecken und Apfelbananen, die nach Apfel schmecken. Wir besichtigten eine kleine Plantage und erfuhren mittels Informationstafeln ganz viele interessante Fakten zur Banane. Merlin interessiert sich sehr für den Bananenanbau und die Verschiffung, da wir auf unserer Reise Bananenkisten gesehen haben, die in Containern verschifft worden sind und auf Teneriffa sehr viele Plantagen sind.

Garachico

Die kleine Stadt Garachico mit ca. 4800 Einwohnern zählt zu den schönsten Orten Spaniens. Wir sind mehrmals an dem Ort auf der Küstenstraße vorbei gefahren. Ein Besuch des Stadtzentrums ist sehr lohnenswert.

Die engen Kopfsteinpflastergassen und die traditionell weiß gehaltenen Häuser schenken dem Ort ein besonderes Flair.

Ein kleines Castillo (Schloss) liegt direkt an der Küste und diente früher als Schutz vor den Angriffen von Piraten und zur Verteidigung des Hafens.

Es gibt zudem eine schöne Strandpromenade. Dort befindet sich ein Spielplatz und ein kleiner Strand. Sollten die Wellen zu hoch sein, ist es auch möglich in den Naturschwimmbecken zu baden. Diese Becken sind auf natürlichem Wege aus dem Lavagestein entstanden. Die Wellen brechen schon vorher auf den hohen Felsen und ein angenehmes Bad kann im Meerwasser genossen werden.

Spielplatz am Strand

Die Kirche liegt zentral im Ortszentrum. Ein kleiner Park befindet sich direkt daneben und von dort kann man mittels vieler Treppenstufen in den oberen Teil der Altstadt gelangen. Die Aussicht auf die Stadt und den Atlantik ist so schön.

Garachico

Sehr interessant ist, dass Garachico 1706 bei einem Vulkanausbruch des Berges Montaña Negra komplett verschüttet wurde. Neun Tage lang liefen die Lavaströme über die Stadt hinweg. Mittlerweile erinnern daran nur noch Informationstafeln.

Loro Parque

Der Loro (Papagei) Parque ist ein Zoo, welcher sich seit mehr als 50 Jahren für den Artenschutz einsetzt. Mittlerweile gibt es nicht nur Papageien, sondern viele verschiedene Tiere, wie Löwen, Pinguine, Delfine, Orcas, Krokodile, Flamingos und verschiedene Aquarien.

Zudem gibt es einen KinderbereichKinderlandia“ mit Kletterbäumen. Eine kleine Achterbahn, die Orcabahn fährt neben dem Kinderlandia. Eine Fahrt muss jedoch extra bezahlt werden und kostet 1€. Der Park hat von 9:30 bis 17:30 täglich geöffnet. Der Eintrittspreis ist relativ teuer. Ab 12 Jahren kostet der Eintritt 40€, Kinder von 6 bis 11 Jahren zahlen 28€. Es ist möglich ein Kombinationsticket mit dem Siam Park zu kaufen. Dies nutzten wir und wir zahlten 70€ für beide Parks. Es gibt noch viele andere Ticketmöglichkeiten, u.a. mit Essensmöglichkeiten. (Stand Februar 2023)

Das Highlight im Park sind die vier Tiershows. Es gibt eine Seelöwen-, Delfin-, Orca- und Papageienshow. Tiershows können durchaus kritisch gesehen werden. Wir haben jedoch beobachtet, wie liebevoll die Trainer mit den Tieren umgegangen sind. Ohne gegenseitiges Vertrauen und Respekt scheint dies nicht möglich zu sein. Die Shows und was die Tiere können war wirklich beeindruckend. Jede Show dauert 20 Minuten. Unsere Jungs haben gestaunt, als sie die Tiere gesehen haben.

Siam Park

Der Siam Park wurde schon 8 Mal in Folge zu dem schönsten Wasserpark gekürt. Laut TripAdvisor ist er der beste Wasserpark der Welt. Das Areal ist wunderschön. Viele Bäume spenden großflächig Schatten. Die Gebäude und auch die Rutschen erscheinen in einem asiatischen Dschungelflair. Es gibt Attraktionen für die ganze Familie.

Eingangsbereich mit den Seelöwen

Einige Rutschen sind wirklich unwahrscheinlich abenteuerlich und wir fühlten uns wie in einer Achterbahn. Diese Rutschen können ab einer Größe von 1,40m oder 1,25m berutscht werden.

Tower of Power

Es gibt jedoch auch viele Rutschen, die ab 1,10m gerutscht werden können. Für kleinere Kinder gibt es einen riesigen WasserspielplatzLost City„. Dort spritzt und sprudelt das Wasser aus allen Ecken und Enden heraus und viele kleine und größere Rutschen bieten viel zum Entdecken.

Kinderwasserspielplatz „Lost City“

Zudem gibt es einen Kinderbereich „Sawasdee„, wo die großen Rutschen in kleiner Form für die Kinder abgewandelt wurden.

Der Mai Thai River fließt durch fast den gesamten Park und wir ließen uns auf den großen Schwimmringen treiben. Das schöne ist, dass es doppelte Schwimmringe gibt und wir gemeinsam die Fahrt genießen konnten.

Einen großen Sandstrand namens Coco Beach mit vielen Liegemöglichkeiten und einem großen Wasserbecken gibt es ebenso. Leider konnten wir dort nur kurz verweilen, denn der Park schließt 17:00 und die Zeit ist sehr schnell vergangen.

Coco Beach

Der Wasserpark ist für alle wirklich ein großer Spaß. Bedacht werden sollte, dass Kinder nicht alle Rutschen rutschen können. Da wir zwei Erwachsene waren, konnte immer nur einer rutschen und der andere blieb bei den Kindern. Dies ist manchmal etwas umständlich, da manche Rutschen nur zu zweit oder zu viert gerutscht werden können. Am Rutscheneingang konnten wir warten bis jemand kam, der auch allein war. Es gibt im Park auch sehr viel zu entdecken. Wir haben nicht alle Attraktionen geschafft und mussten immer nur sehr kurz warten. In der Hauptsaison wird der Park gut besucht sein und an den Rutschen muss mit längeren Wartezeiten zu rechnen sein.

Los Gigantes

Die riesigen Felsen von Los Gigantes sind schon von Weitem zu sehen und tatsächlich atemberaubend! Die Felsen ragen sehr steil nach oben, die tosenden Wellen brechen sich an den Felsen und die Weite des Meeres bietet einen grandiosen Kontrast dazu. Wir haben die Aussicht bei einem Picknick genossen.

Los Gigantes

Anschließend sind wir hinunter in den Ort Los Gigantes gefahren.

Der Ort Los Gigantes

Dort genossen wir ein erfrischendes Bad in einem Naturpool. Es ist ein künstlich angelegter Pool, da die Wellen zu stark wären, um baden zu gehen. Die Wellen spritzten über die Mauern.

Naturpool

Das Dorf Masca

Masca ist ein kleines Bergdorf im Tenogebirge und liegt tief eingebettet in den umliegenden Bergen. Das Dorf liegt auf 650-800m Höhe und nur ungefähr 100 Menschen leben dort. Es wird vermutet, dass diese Ansiedlung ein Zufluchtsort war vor den Piraten im 18. und 19. Jahrhundert.

Es ist nicht ganz leicht nach Masca zu gelangen. Die Zufahrtsstraße ist wirklich eng und es herrscht reger Verkehr. Zudem gibt es wenig Ausweichmöglichkeiten und einen Parkplatz zu bekommen ist nahezu unmöglich. Es gibt ein paar wenige Parkplätze, jedoch auch viele Autofahrer.

Wir liefen durch das kleine Dorf und seine engen Gassen. Es ist immer wieder sehr erstaunlich, wie Menschen ihre Wohnhäuser bauen. Viele Häuser liegen hier direkt am Berghang. Es gibt ein paar Ferienwohnungen, Restaurants und ein Besucherzentrum.

Das Highlight für Wanderfreunde ist die Masca Schlucht. Die Schlucht ist jedoch nur begrenzt zugänglich und Kinder müssen mindestens 5 Jahre alt sein. Zudem wird stark darauf hingewiesen, dass Steinschlaggefahr besteht. Wir genossen das Panorama hinab in die Schlucht. In der Ferne ist die Nachbarinsel La Gomera zu sehen.

Playa de las Teresitas

Einer der schönsten Strände der Insel, ist der Strand Playa de las Teresitas. Der Strand liegt ganz im Norden der Insel, etwas nördlicher von Santa Cruz de Tenerife. Es ist ein langer Strand mit ganz feinem Sand. Das Baden ist sehr gut möglich, da die Wellen durch vorgelagerte Steine gebrochen werden. Wir hatten einen tollen Nachmittag an dem Strand, spielten und bauten im Sand und genossen die Sonne und das Meer. In der Ferne konnten wir einige Kreuzfahrtschiffe beobachten, die in Santa Cruz im Hafen lagen.

Playa de las Teresitas

Wanderungen auf Teneriffa

Die Landschaften auf Teneriffa sind so verschieden und demzufolge bieten sich sehr viele gute Wanderungen an. Alle sind reizvoll und es gibt so viel zu sehen.

Im Zentrum von Teneriffa befindet sich die paisaje lunar, die Mondlandschaft. Wir sind zum Besucherzentrum der Cañada Blanca gefahren und haben von dort eine zwei stündige Wanderung durch die surreale und wunderschöne Landschaft Teneriffas unternommen. Ganz in der Nähe befindet sich die Talstation der Teide Seilbahn. Merlin hatte sich so sehr gewünscht, dass es schneit und das tat es dann auch. Es war auf über 2000 Höhenmetern auch kühl. Die Wanderung führte auf angelegten Pfaden zwischen der Mondlandschaft hindurch. Wir hatten fast immer einen Ausblick auf den Teide.

Im Naturschutzgebiet Rambla de Castro haben wir einen entspannten Tag verbracht. Das Naturschutzgebiet liegt direkt an der Nordküste am Steilhang und auf schönen angelegten Pfaden konnten wir bis zur Küste runter laufen.

Es bieten sich tolle Ausblicke auf die Nordküste und den Atlantik. Leider war es schwierig einen Parkplatz zu finden, denn der Parkplatz ist leider etwas zu kein für die vielen Wanderer. Wir parkten in dem kleinen Nachbarort Los Realejos.

Die Wege sind ausgeschildert. Der Nationalpark wurde angelegt, da der Anbau von Zuckerrohr und die vielen Bananenplantagen die ursprüngliche Landschaft der Insel zerstören.

Eine weitere atemberaubende Wanderung haben wir in dem Gebiet Arenas Negras unternommen. Wir starteten bei der Área Recreativa von Arenas Negras. Dort befindet sich ein Spielplatz mitten im Wald und viele Picknickplätze und Grillmöglichkeiten werden von den Insulanern oft genutzt. Ein Zeltplatz befindet sich auch dort.

Unsere Wanderung verlief um den Vulkan Chinyero und wir hatten Ausblicke auf den Teide und die Montaña Negra.

Der abgesteckte Weg verlief durch eine Vulkanlandschaft. Wir wanderten oft auf einen markierten Weg, der auch nicht verlassen werden durfte. Die Landschaft wirkt irgendwie surreal und ist gleichzeitig wunderschön. Es ging oft gerade aus, einige Höhenmeter mussten wir auch zurück legen und wir befanden uns schon auf 1300m. Merlin ist viel selbst gelaufen, da der Weg abenteuerlich war und es kleine Kletterpassagen gab. Maris hat nahezu die gesamte Wanderung verschlafen. (: Insgesamt sind wir 7,5 km gelaufen und waren begeistert!

Die Ausblicke auf das Meer ergaben einen traumhaften Kontrast zu der schwarzen Vulkanerde und dem braunen Vulkangestein. Am Horizont haben wir sogar die Nachbarinsel La Palma gesehen.

La Palma haben wir 2019, noch vor dem Vulkanausbruch besucht.

Der Teide Nationalpark ist so vielfältig und es gibt enorm viele Wanderungen zu erleben. Wir haben uns für eine weitere Wanderung dort entschieden und sind bei El Portillo gestartet. Dort sind wir um den Berg Guamaso herum gelaufen. Es war ein leicht zu begehender Weg. Wir hatten wunderbare Ausblicke auf den verschneiten Teide.

Im Anschluss an unsere Wanderung gingen wir noch in das Besucherzentrum. Wir erfuhren viel Wissenswertes zu der Vulkaninsel Teneriffa und dem Teide. Die Welt der Vulkane eröffnet sich einen beim Durchlaufen eines Lavatunnels. Zudem wird ein Film über den Teide gezeigt, allerdings nur auf Spanisch.

Ein tolles Wanderziel befindet sich im äußersten Nordwesten der Insel, die Punta de Teno. Um zu dieser Wanderung zu gelangen, mussten wir mit dem Bus fahren, denn es ist nur zu sehr reglementierten Zeiten gestattet mit dem eigenen PKW in den Nationalpark zu fahren. Die Busfahrt war jedoch sehr angenehm, wir genossen das grandiose Panorama und die Fahrt kostete pro Strecke nur 1€ und kann auch bargeldlos bezahlt werden. (Stand Februar 2023) Wir nahmen den Bus in Buenavista del Norte und fuhren bis zu Punta de Teno.

Busterminal Buenavista del Norte

Wir erkundeten zuerst die Mondlandschaft direkt beim Leuchtturm und hatten eine herrliche Aussicht auf Los Gigantes von der gegenüberliegenden Seite.

Anschließend liefen wir an der Küste entlang und bestaunten die unwahrscheinlich hohen Wellen.

Der Weg ist sehr gut begehbar, führt durch die Vulkanlandschaft und die Vegetation reicht von enorm karg bis zu Kakteen, die dort dicht wachsen.

Teneriffa ist ein Traumreiseziel in Europa. Es gibt so viel zu entdecken, die Landschaften sind sehr verschieden. Besonders begeistert haben uns die vielen Wanderwege über die Insel. Teneriffa ist ein wunderbares Ziel für Familien. Wander- und Strandurlaub sind sehr gut vereinbar und im Winter sind warme, angenehme Temperaturen.

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