Ab November 2022 haben wir unsere Elternzeit genutzt um mit unserem VW T6 durch Europa zu reisen. Unsere Reise startete in Deutschland, führte anschließend weiter nach Luxemburg, Frankreich, Andorra, auf die balearischen Inseln, Gibraltar, Spanien, Portugal, La Gomera, Teneriffa und Gran Canaria. Um wieder in den Norden zu gelangen, unternahmen wir einen kleinen Roadtrip durch Spanien. Anschließend bereisten wir Italien. Wir starteten auf der wunderschönen Insel Sardinien und reisten weiter nach Sizilien.
Allgemeine Informationen
Malta ist ein interessantes Reiseziel. Orientalische und britische Einflüsse prägen die Insel, das mediterrane Lebensgefühl ist allgegenwärtig, die Temperaturen sind angenehm warm, es herrscht ein internationales Flair, Malta hat eine interessante eigene Sprache (Maltesisch), alte Tempelanlagen können besichtigt werden. Malta hat viel Sehenswertes zu bieten und ist definitiv eine Reise wert.
Malta soll einst eine grüne, bewaldete Insel gewesen sein. Dies ist mittlerweile nicht mehr der Fall. Felsige, steinige Landschaften aufgrund nur geringen Regenfalls prägen das landschaftliche Bild.
Im 8. Jahrhundert v. Chr. errichteten die Phönizer Siedlungen und besetzten die Inseln. Aufgrund der strategisch vorteilhaften Lage im Mittelmeer, waren die Inseln sehr umkämpft. Die Karthager und später die Römer nahmen diese ein. Apostel Paulus soll im Jahr 60 n. Chr. die Malteser zum Christentum bekehrt haben. Nach dem Zusammenbruch des Römischen Reichs ging Malta 870 an die Araber. Mit den Arabern kam der Islam nach Malta und die arabische Sprache hielt Einzug.
Im 13. Jahrhundert wurde Malta eine sizilianische Kolonie und die italienische Sprache hinterließ ebenfalls ihre Spuren auf den Inseln.
1565 befahl das Osmanische Reich einen Angriff auf Malta. Der Angriff konnte u.a. von den geflüchteten Rittern des Johanniterordens abgewendet werden. Ab diesem Zeitpunkt nannte man sie auch Malteserorden. In dieser Zeit entstand auch die Hauptstadt Valletta, die mit ihren Festungsmauern Schutz bot.
1798 besetzte Napoleon Malta und die Franzosen nahmen die Inseln ein. Es kam zu Plünderungen und Unruhen in der Bevölkerung. Die Malteser suchten in ihrer Not Hilfe bei den Briten. Durch die Unterstützung Englands konnten die Inseln von den Franzosen befreit werden. 1814 schloss sich Malta dem englischen Commonwealth als Kolonie an. Nun hinterließen die Briten auch ihre linguistischen Spuren.
Erst 1964 erlangte Malta seine Unabhängigkeit. Seit 2004 ist Malta Mitglied der Europäischen Union.
Malta ist aufgrund seiner isolierten Lage im Mittelmeer und seiner geringen Möglichkeiten Landwirtschaft zu betreiben, von importierten Waren stark abhängig. 80% aller Lebensmittel und Wasser werden importiert. Die allermeisten Lebensmittel werden von Sizilien mittels der Virtu Fähre nach Malta verschifft. Die Lebensmittelpreise sind dafür nur geringfügig teurer als auf Sizilien.
Auf Malta herrscht Linksverkehr. Zudem empfanden wir die Fahrweise der Malteser etwas ‚rough‘. Wir benötigten definitiv etwas Zeit um damit zurecht zu kommen.
Auf der Hauptinsel Malta leben ca. 500.000 Menschen. Die kleinere Nachbarinsel Gozo wird von ca. 31.000 Menschen bewohnt. Comino hingegen ist unbewohnt.
Seit März 2023 gibt es einen Jakobsweg, der durch Malta verläuft. Die Wegstrecke ist sehr interessant. Von Malta aus, geht der Weg weiter über Sizilien, Sardinien und schließlich nach Barcelona. Fährüberfahrten müssen dafür selbstverständlich genommen werden.
Sprachliche Besonderheiten auf Malta
Malta wurde im Laufe der Jahrhunderte von verschiedenen Völkern besetzt, eingenommen, erobert und bewohnt. Aufgrund seiner geografischen Lage und der Nähe zu Tunesien in Afrika und Sizilien in Italien, gibt es prägende linguistische Einflüsse.
Neben Englisch als offizielle Sprache, wird unter den Maltesern Maltesisch gesprochen. Ca. 500.000 Menschen sprechen aktiv Maltesisch.
Maltesisch ist die einzige semitische Sprache in Europa und nutzt als einzige das lateinische Alphabet. Semitische Sprachen sind u.a. Arabisch und Hebräisch.
Maltesisch ist aus dem maghrebinischen Arabisch entstanden und besitzt Einflüsse aus dem sizilianischen Italienisch. Unter napoleonischer Besatzung gewann auch das Französische an Bedeutung und schließlich das Englische unter der britischen Commonwealthzeit.
Wir hörten ständig Maltesisch. Die Menschen nutzen es als ihre Sprache, sprechen natürlich auch fließend Englisch. Viele ältere Menschen sprechen zudem noch Italienisch. Dies wird als 1. Fremdsprache in den meisten Schulen gelehrt.
Camperleben
Auf Malta ist es total einfach mit seinem Camper freizustehen. Es gibt auf der Hauptinsel zwar einen Campingplatz, jedoch ist es auch überall gestattet zu stehen und im Auto zu übernachten. Die Malteser lieben das Campen selbst sehr und so sahen wir überall Wohnmobile stehen. Oft stehen die Wohnmobile direkt am Strand oder auf gewissen Parkplätzen und die Malteser kommen am Wochenende zurück zu ihrem Camper oder Wohnmobil. Wir hatten immer die schönsten Plätze, direkt am Strand, an Klippen mit traumhaften Sonnenuntergängen und klarem Sternenhimmel.
Öffentliche Verkehrsmittel
Das Busfahren auf Malta und Gozo ist unkompliziert und relativ günstig. Es gibt ca. 80 Linien auf Malta und Gozo und alle Orte sind dabei an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Die Busse fahren, unserer Erfahrung nach, ziemlich häufig.
Wir sind in Valletta, Sliema und Pembroke mit den Bussen an zwei Tagen unterwegs gewesen. Wir haben immer Einzelfahrten direkt beim Busfahrer gekauft. Dafür zahlten wir pro Person 2€, unsere Kinder mussten noch nichts bezahlen. Das Ticket ist für zwei Stunden gültig und kann in allen Bussen verwendet werden. (Stand Mai 2023)
Sollte man länger auf Malta und Gozo sein und mit den Bussen die Inseln bereisen wollen, dann bietet sich die Tallinja Card an. Die Karte wird personalisiert und das Busfahren wird günstiger. Eine Einzelfahrt kostet nur noch 0,75€. Zudem gibt es einen monatlichen Festpreis und alle Fahrten sind danach gratis. (Stand Mai 2023)
Zwischen Sliema und Valletta fährt ein Boot. Die Überfahrt dauert ca. 10 Minuten. Das Retourticket kostet 2,80€, eine Einzelfahrt 1,50€. (Stand Mai 2023)
Anreise nach Malta
Wir haben von Pozzallo im Süden von Sizilien die Virtu Fähre genommen und sind nach Valletta auf Malta gefahren. Die Überfahrt dauerte nur 105 Minuten und verging schnell. Jedoch war der Wellengang auf dem kleinen Speedboat stark, sodass es vielen Menschen schlecht geworden ist, einschließlich unserem kleinen Merlin.
Anreise nach Gozo
Da uns der Linksverkehr im geschäftigen Malta zu stressig war, sind wir direkt am Ankunftstag nach Gozo weiter gereist. Philipp konnte auf der gemütlichen Insel sich mit dem links fahren zurecht finden und wir konnten die kleine Nachbarinsel erkunden.
Wir nahmen von Cirkewwa auf Malta die Fähre von Gozo Channel nach Mgarr auf Gozo. Die Fähren fahren sehr häufig, über den Tag verteilt zwei bis drei Mal stündlich. Es gibt auch Nachtfähren. Die Schiffe fahren das ganze Jahr über und sollen es Einheimischen wie Touristen einfach machen Malta und Gozo zu besuchen. Das Besondere ist, dass das Fährticket erst bei der Rückfahrt auf Gozo bezahlt wird. Auf Malta fuhren wir einfach ohne zu bezahlen auf die Fähre. Die Überfahrt dauerte nur 25 Minuten und Gozo, sowie auch Comino waren schon von Malta zu sehen. Die Preise sind dabei sehr günstig. Ein Auto und ein Fahrer kosten 15,70€, Erwachsene zahlen 4,65€, Kinder von 3-12 Jahren zahlen 1,15€ für die Hin- und Rückreise. (Stand Mai 2023)
Unsere Erlebnisse auf Gozo
Azure Window
Das Azure Window war ein markanter Felsbogen im Meer und Wahrzeichen von Gozo und Malta. Leider ist es 2017 bei einem Sturm eingestürzt. Der Kalksteinbogen war 28 m hoch. Die Küstenregion beim Azure Window ist dennoch sehenswert. Wir haben zudem dort in unserem Camper übernachtet und genossen die Ausblicke auf die Steilküste.
Basilika St. John Baptist in Xewkija
Die Basilika St. John Baptist ist die Hauptattraktion in Xewkija. Die Basilika wurde 1951 für das Dorf zu klein und es sollte eine neue Kirche erbaut werden. Diese wurde um die ältere und kleinere herum gebaut. Der Bau dauerte 20 Jahre und wurde 1971 fertig gestellt. In der Basilika befindet sich ein Skulpturenmuseum und für 3€ darf man mit einem Lift in die Rotonda nach oben fahren und einen Ausblick auf Gozo erhaschen.
Der kleine Ort ist geprägt von der typischen Kalksteinbauweise auf Malta. Der zentrale Platz befindet sich vor der Basilika mit kleinen Cafés.
Basilika Ta‘ Pinu
Die Basilika Ta‘ Pinu liegt im Zentrum der Insel Gozo und gehört zu den Prächtigsten der kleinen Insel. Neben der Basilika befindet sich ein Glockenturm, der etwas an den Big Ben von London erinnert. Dieser ist 61m hoch. Der Bau der Basilika begann 1920 und wurde 1932 fertig gestellt. Auch von innen ist sie sehr anmutig gestaltet. Einige Einwohner saßen in erster Reihe und beteten. Zudem wird beim Besuch ein ehrfürchtiges Verhalten erwartet, man sollte nicht zu leicht bekleidet sein und stets leise sein. Sowohl Papst Johannes Paul II und Papst Benedikt XVI besuchten die Basilika auf ihren Malta Rundreisen.
Felsentor Wied il-Mielaħ
Das Felsentor Wied il-Mielaħ ist wie das ehemalige Azure Window ein spannendes Felsgebilde. Da das Azure Window 2017 leider eingestürzt ist, besuchen viele Touristen Wied il-Mielaħ. Es befindet sich an der Nordwestküste von Gozo und ist mittels einer schmalen Straße mit dem Auto zu erreichen.
Es gibt sogar eine Treppe, die am gegenüberliegenden Felsen hinunter führt und man das Felsentor von unten betrachten kann. Das Wasser ist azurblau und die Wellen rauschen durch den Fels.
Unvorstellbar ist, dass bis vor ein paar Jahren, das Abwasser der umliegenden Gemeinden direkt hier in das Meer geleitet worden ist. Das Abwasser schien hier deutlich erkennbar zu sein. Ein, von der EU zu 85% finanziertes Strukturprojekt, erbaute eine Kläranlage. Somit gelangt kein Abwasser mehr in das wunderschöne azurblaue Meer.
Küstenwanderung
Wir sind von Hondoq ir-Rummien in die Hafenstadt Mgarr an der Küste entlang gewandert. Die Strecke war ca. 3km lang und es ließ sich sehr gut wandern. Die Ausblicke auf das Meer und die kleine Nachbarinsel Comino sind immer da. Zudem sind wir baden gegangen und haben das schon warme Meerwasser sehr genossen. Schon von Weitem ist die Stadt Mgarr zu sehen. Auf dem Berg steht die Kirche Madonna of Lourdes.
Tempel Ġgantija
Der Ġgantija Tempel auf Gozo ist der älteste noch erhaltene freistehende Tempel der Welt. Es sind zwei Tempel, die vor 5600 Jahren erbaut worden sind. Die beiden Tempel zählen zum Megalithikum. Zu Beginn erfuhren wir einiges über das Leben zu dieser Zeit auf Gozo, Vermutungen über die Ernährung, über die Riten und dank eines Schädelfundes, konnte gut rekonstruiert werden, wie diese Frau damals aussah.
Die Tempel können betreten werden. Auf Stegen liefen wir zwischen den Tempeln. Es ist beeindruckend zu wissen, wie uralt die Steine sind und das an diesen Altaren Menschen vor Jahrhunderten Opfer brachten und beteten. Es wird vermutet, dass für gutes Wetter und Schutz gebeten wurde, da durch die geografische Isoliertheit der Insel, die Menschen den Wetterphänomenen leichter ausgeliefert waren.
2500 Jahren v. Chr. kam die Ära der Tempelerbauer plötzlich zu einem Ende. Die Menschen, die anschließend auf die Insel kamen, gehörten anderen Stämmen an. Weswegen ist nicht bekannt. Es gibt zwei Theorien, die eine besagt, dass mögliche Umwelteinflüsse zum Aussterben führten, die andere, dass es zu sozialen Aufständen oder Attacken kam.
Der Eintrittspreis betrug 10€ pro Person, Kinder unter 6 Jahren sind gratis. (Stand Mai 2023)
Unsere Erlebnisse auf Malta
Għar Dalam Cave
Die Höhle Għar Dalam hat einen hohen archäologischen Wert. Sie entstand vor ca. 2 Millionen Jahren. Während der Eiszeit in Europa (Auf Malta herrschte keine Eiszeit, sondern eine Regenzeit.) entstanden zwischen dem heutigen Sizilien und Malta eine Landbrücke. Somit konnten nicht endemische Tiere, wie Elefanten, Nilpferde, Wölfe und Bären nach Malta gelangen. Die Knochen dieser Tiere wurden in dieser Höhle gefunden. Ebenso fanden sich Knochenüberreste der ältesten nachweisbaren Menschen auf Malta von vor ca. 7400 Jahren.
1865 fand Arturo Issel die ersten Knochen in der Höhle. Bis 1912 wurde die Höhle als Schaf- und Ziegenstall genutzt und im Zweiten Weltkrieg als Kraftstofflager für Flugzeuge. In den 1950er Jahren erkannte man den Wert der Höhle und begann intensiv mit den Ausgrabungen.
Sehr viele Knochenfunde sind im dazugehörigen Museum ausgestellt. Zudem erfuhren wir Wissenswertes zu den Tieren und wie sie sich im Laufe der Jahrhunderte adaptiert haben, um ihr Überleben zu sichern. Nachdem über vielen Tausenden Jahren das Eis schmolz und der Wasserpegel wieder anstieg, verschwand auch die Landbrücke und die Tiere waren auf dieser kleinen Insel, sprichwörtlich gestrandet. Da es nur beschränkt Zugang zu Nahrung gab, wurden einige Tiere kleiner, andere größer im Laufe der Jahrtausende, z.B. gab es hier den maltesischen pleistocenen Zwergelephanten, der kleiner als ein heutiger Mensch war.
Limestone Heritage Park and Gardens
Der Limestone Heritage Park befindet sich in dem Ort Siġġiewi.
Beim Spazieren durch die Orte auf Malta, dem Besuch von Kirchen und Jahrhunderte alten Tempeln, fällt einem direkt das besondere Baumaterial auf. Sehr viele Gebäude, Kirchen und Tempel haben einen honiggelben Farbton. Es ist sehr spannend über die Gewinnung des Limestone – Kalkstein zu erfahren. Dafür ist dieser Park ausgelegt. Zu Beginn schauten wir einen Film über die Geschichte des Kalksteins. Dieser wird in vielen verschiedenen Sprachen gezeigt. Anschließend startete unserer Rundgang mit einem Audioguide. Uns wurde erklärt, wie der Kalkstein abgebaut und verwertet wurde. Das ganze Areal befindet sich in einem ehemaligen Steinbruch.
Die Gewinnung des Kalksteines war zu Beginn aufwendig und schwierig, da noch keine Metalwerkzeuge zur Verfügung standen. Später und über Jahrhunderte hinweg benutzten sie den Keil und Hammer zum Abbau des Kalksteines. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Steinsäge eingesetzt und erleichterte den Abbau um ein Vielfaches. In den letzten 40 Jahren wurde so viel Kalkstein abgebaut, wie in den letzten 700 Jahren nicht. Beton hat die Kalksteinbauweise der Häuser auf Malta und Gozo nicht verdrängt.
Das Handwerk des Steinbrucharbeiters ist ein sehr mühsames. Viele Arbeiter waren zudem noch Farmer. Die Arbeit im Steinbruch begann schon vor Sonnenaufgang und endete Mittags, wenn die Hitze zu stark wurde. Daher konnten viele Farmer sich anschließend um ihr Land und ihre Tiere kümmern.
In den Gärten gibt es Zitronenbäume, aus denen auch Limoncello hergestellt wird. Es gibt einen künstlich angelegten Wasserfall, was für Malta einmalig ist, denn es gibt auf Malta keine Flüsse und Seen.
Feste können im Limestone Heritage Park gefeiert werden. Zudem kann man Steinmetzen über die Schulter schauen und auch selbst Skulpturen herstellen.
Wir zahlten 9€ pro Person. Unsere Kinder mussten noch keinen Eintrittspreis zahlen. (Stand Mai 2023)
Manoel Island
Manoel Island ist eine mini Insel in der Bucht von Sliema und Valletta. Die Insel erhielt ihren Namen von dem portugiesischem Großmeister António Manoel de Vilhena, der in der 1720er Jahren das Fort auf der Insel errichten ließ.
Die kleine Insel wirkt heute eher wie ein Lost-Place. Ein ehemaliges Lazarett befindet sich dort und wirkt als ob es bald einstürze.
Die Highlights sind definitiv das Fort Manoel und die Ausblicke auf Valletta und Sliema. Wir verweilten eine ganze Weile im Norden der Insel. Einige Besucher badeten im Wasser und an der Steinküste kann um das Fort herum gegangen werden. Das Fort selbst ist nicht zugänglich.
Etwas irritierend fanden wir die Warnschilder auf der Insel, die in etwa folgendes beinhalten: Trotz aller Sicherheitsbemühungen bestünde ein Restrisiko die Insel zu betreten und den Anweisungen des Sicherheitspersonals sei zu jeder Zeit folge zu leisten. Wir bemerkten jedoch nichts und fühlten uns auch keiner Gefahr ausgesetzt.
Marsaskala
Marsaskala ist ein kleines Fischerdorf im Osten der Insel. Oberhalb des Hafens und der Bucht befindet sich die St. Anne’s Parish Church. 1953 wurde sie aus dem, für Malta typischen, Kalkstein gebaut.
Wir liefen an der Fischerpromenade in Marsaskala entlang. Dort bestaunten wir die zum Teil sehr kleinen Boote. Sehr gut gefiel uns, dass viele Boote richtig bunt waren.
Marsaxlokk
Marsaxlokk ist ebenfalls ein kleines Fischerdorf mit ca. 3600 Einwohnern. Es galt schon zur Zeit der Phönizer und Römer als wichtiger Hafen auf Malta, ebenso unter der arabischen Besiedlung. Heute ist es ein gemütliches Dorf mit vielen bunten kleinen Booten, die im Hafen liegen. „Marsa“ ist Arabisch und bedeutet „Hafen“. „Xlokk“ ist Maltesisch und bedeutet „Südwind“. Am Sonntag findet im Ort ein großer Fischmarkt statt und in der Hauptsaison scheinen viele Touristen durch den Ort zu schlendern. Besonders schön ist ein Spaziergang an der Hafenpromenade entlang.
Nationalpark Ta‘ Qali
Der Nationalpark Ta‘ Qali ist eine kleine grüne Oase im Zentrum der Hauptinsel Malta. Der Park wird gepflegt, Blumen und grünes Gras wachsen hier (aufgrund der Bewässerung). In unmittelbarer Nähe zum Nationalpark befindet sich das Stadium.
Der Park ist besonders bei Familien beliebt. Zahlreiche Picknickplätze laden zum Verweilen ein, Kinder können sich frei und sicher bewegen und es gibt riesige Spielplätze im BOV Adventure Park, der sich direkt neben dem Nationalpark befindet. Toiletten und Cafés gibt es ebenfalls. Einige Outdoorfitnessgeräte können genutzt werden, mit denen sogar Strom erzeugt werden kann.
Playmobil Funpark
Malta gehört weltweit zu den größten Playmobil Herstellern und besitzt einen Funpark im Süden von Malta. Für Merlin war es ein riesiges Highlight dort zu spielen und in die verschiedenen Welten von Playmobil einzutauchen.
Am Eingang erhält jedes Kind einen kleinen Korb mit Playmobil Figuren. Im Indoorbereich kann dann ganz viel gespielt werden. Ganz viele Playmobil Welten stehen zum Spielen bereit.
Im Outdoor-Bereich gibt es mehrere große Spielplätze. Ein Piratenschiff, eine Schatzkammer, eine große Rutsche, einen Wasserspielplatz und ebenfalls wieder ganz viel Playmobil Spielzeug.
Es gibt eine Cafeteria und im Eingangsbereich noch einen Playmobil Shop.
Kinder bis 12 Jahren zahlen 5€, Erwachsene 3€ und Kinder unter 1 zahlen keinen Eintrittspreis. (Stand Mai 2023)
Rotunde in Mosta
Die Rotunde in Mosta ist besonders durch das „Wunder von Mosta“ bekannt. Im 2. Weltkrieg, am 9. April 1942 flog eine deutsche Bombe durch die Kuppel der Kirche. Die Eintrittsstelle ist heute noch erkennbar. Die Bombe landete auf dem Boden und detonierte nicht. In diesem Moment befanden sich 300 Menschen in der Kirche, die sich zum beten versammelt hatten. Keiner kam zu Schaden. Alljährlich wird dieses Wunder von der Kirchgemeinde zelebriert. Eine Kopie der Bombe kann in der Sakristei der Kirche betrachtet werden. Das Original befindet sich im Kriegsmuseum in Valletta.
Zudem gehört sie weltweit zu den größten Kirchen mit einer ungestützten Kuppel. Die Kuppel hat einen Durchmesser von 37m.
Malta wurde im 2. Weltkrieg stark zerbombt und dort fielen die meisten Bomben während des Krieges. Aufgrund ihrer strategisch guten geografischen Lage war sie für das British Empire militärisch gesehen, besonders interessant. Auf Malta selbst gab es keinen eigenen Krieg. Dennoch fielen die ersten Bomben sofort nach italienischem Kriegseintritt unter Mussolini am 10. Juni 1940. Viele deutsche Bomben fielen auf Malta. Besonders perfide ist, dass auf einigen Bomben „Eiserne Grüße nach Malta“ geschrieben stand. 1942 war für die Malteser das schlimmste Jahr. Zum einen flog Bombe um Bombe auf Malta. Zum anderen waren sie abhängig von Lebensmitteln aus Großbritannien. Die Briten kämpften stark, um Malta als Stützpunkt nicht zu verlieren. Die Bombenangriffe auf Malta endeten mit dem Einschreiten der Alliierten auf Sizilien. Dies geschah 1943.
Unter der Kirche befinden sich Luftschutzgänge. Diese dienten im Krieg als Zufluchtsort während der Bombenangriffe.
Der Eintritt beträgt 3€ oder 5€, wenn die Kuppel besichtigt werden möchte, Kinder bis 12 Jahren können die Kirche gratis besichtigen. (Stand Mai 2023)
Sliema
Sliema war ursprünglich ein gemütlicher Fischerort am Meer, in der Nähe von Valletta. Der Ortsname bedeutet „Frieden“.
Heute leben dort ca. 24.500 Menschen und der Ort ist bei Urlaubern beliebt. Bekannt ist Sliema auch als Ort für Sprachreisen. Vor allem Englische Sprachkurse werden hier angeboten, u.a. von dem Marktführer EF – Education First. Von der Ferne betrachtet erscheint es wie eine moderne Metropole mit ihren kleinen Wolkenkratzern. Im Kontrast dazu stehen die historischen Gebäude, wie das Fort Sliema und Fort Tigné. Sliema besitzt zudem eine schöne Uferpromenade.
Ebenfalls in Sliema findet man die typischen maltesischen Kalksteinhäuser mit ihren bunten Balkonen.
Tempelanlagen Ħaġar Qim und Mnajdra
Die beiden Tempelanlagen befinden sich im Süden von Malta, in unmittelbarer Nähe zur Steilküste. Seit 1992 gehören sie zum UNESCO Weltkulturerbe. Beeindruckend ist das Alter der Tempel. Sie wurden 3600 v. Chr. errichtet. Beide Tempelanlagen sind über einen angelegten Weg verbunden und sie sind überdacht, um zuallererst vor den Wettereinflüssen geschützt zu sein. Jedoch bieten sie auch guten Schutz vor der heißen Sonne auf Malta.
Die Tempel zählen zu den besterhaltenen Megalithtempel auf Malta. Ihr Vorbild scheint der Ġgantija Tempel auf Gozo zu sein.
Zu Beginn des Besuchs kann man einen 4D Film betrachten, bei dem die Geschichte der Tempel anschaulich dargestellt ist. Warmer Wind und bewegende Sessel machen das Betrachten des Filmes zu einem kleinen Abenteuer. Anschließend gibt es eine kleine Ausstellung zu den Tempeln. Die Tempel sind zwar gut erforscht, da die Kulturen 2500 v. Chr. plötzlich verschwunden waren, weswegen ist immer noch ein Rätsel, gibt es zu den Tempelerbauern leider kein allzu großes Hintergrundwissen.
Ħaġar Qim bedeutet „Stehende Steine„. Einige Megalithen wiegen bis zu 20 Tonnen. Unvorstellbar, welche Herausforderung es war, diese Tempel zu erbauen. Die Menschen in der neolithischen Zeit besaßen weder fortgeschrittenes Werkzeug, noch Metal und verfügten auch nicht über eine Schrift. Es wird davon ausgegangen, dass die Felsen mithilfe von rund geschliffenen Felsen transportiert und mit Seilen in die Höhe gehoben worden sind.
Es wurden Tischaltäre und mehrere Altäre ausgegraben, ebenfalls kleine Tonfiguren, die am wahrscheinlichsten Frauen repräsentieren. Daher wird Ħaġar Qim auch als Tempel der Fruchtbarkeit gesehen.
Die Tempel bestehen aus verschiedenen Räumen. Die Räume können betreten und bestaunt werden.
Mnajdra ist der jüngere der beiden Tempel.
Auf dem Gelände der Tempelanlage ist es möglich zwei größere Routen zu gehen, Nature Trail A und B. Wir liefen Natur Trail A und gelangten zu einem ehemaligen Wachturm an der Steilküste und durchliefen die karge Landschaft bis wir zurück beim Besucherzentrum waren.
Erwachsene zahlen 10€ Eintritt, Kinder unter 6 Jahren zahlen keinen Eintrittspreis. (Stand Mai 2023)
Valletta
Valletta ist die Hauptstadt des kleinen Inselstaates. Sie ist die kleinste Hauptstadt eines EU Staates, nach Einwohnerzahl und Fläche. In Valletta leben fast 6000 Menschen.
Umgangssprachlich wird Valletta auch Il-Belt, was „die Stadt“ bedeutet, bezeichnet. Die Einwohner Vallettas werden auch Beltin genannt.
Valletta ist nach dem Großmeister des Malteserordens Jean Parisot de la Valette benannt.
Malta wird auch als Festungsinsel bezeichnet und in Valletta wird sie ihrem Namen gerecht. Die Festungsmauern umgeben die ganze Stadt. Das ist besonders gut, von der Ferne und von oben zu sehen.
Hinter dem Fort Sankt Elmo sollte im 16. Jahrhundert, nach den harten Kämpfen gegen die Osmanen eine Festungsstadt errichtet werden. Die damaligen, neusten Erkenntnisse zum modernen Stadtbau flossen in die Planung mit ein. Das rechtwinklige Straßennetz besteht noch bis heute. Alles wird weiterhin gut geschützt durch die Festungsmauern, auch wenn die hoffentlich nicht mehr notwendig sein werden.
In Valletta gibt es sehr viel zu entdecken. Kirchen, Luftschutzbunker, die Festungsmauern, der Grandmaster’s Palace, welches das prunkvollste Gebäude Maltas ist, Paläste, Museen, Gärten und natürlich das Betrachten der Architektur und Bauweise der Stadt.
Wir ließen uns hauptsächlich durch die Stadt treiben, besichtigten Kirchen auf unserem Weg und bestaunten die schönen Kalksteinhäuser mit ihren bunten Balkonen.
Besonders beeindruckend war der Kanonenschuss, Saluting Battery, in den Upper Barrakka Gardens. Hierbei wird täglich um 12:00 eine Kanone abgefeuert. Die alte Tradition reicht bis in das 16. Jahrhundert zurück und diente damals als Kommunikationsmittel, um die Bürger über die Ankunft eines Schiffes oder wichtiger Ereignisse zu informieren. Es ist möglich den Kanonenschuss von der oberen Terrasse gratis zu bestaunen. In der vorderen Reihe einen Platz zu bekommen, kann besonders in der Hauptsaison schwierig sein. Am Kanonenstützpunkt kann ebenfalls das Spektakel bestaunt werden, jedoch kostet dies 3€ Eintritt. (Stand Mai 2023) Wir bestaunten den Kanonenschuss von der Terrasse der Gärten aus. Wir sahen wie die Kanone befüllt und der Schuss abgefeuert wird. Das war laut, sehr laut.
Spielplätze auf Malta und Gozo
Malta ist wirklich ein sehr kinderfreundliches Land. In jedem noch so kleinen Dorf gibt es einen tollen Spielplatz. Oft sind die Spielplätze riesig und wirken sehr abenteuerlich. Die Spielplätze liegen meistens in schönen Parks oder in abgegrenzten, geschützten Bereichen.
Ein kleiner Spielplatz mit Picknickbereich befindet sich direkt gegenüber dem Lidl auf Gozo.
In dem Ort Ghar Lapsi, im Süden von Malta, befindet sich auf einem Felsen ein toller Spielplatz und ein eingegrenzter Ballspielplatz. Direkt am Meer und oberhalb einer Badestelle konnten wir mit unseren Jungs hier sehr schön spielen.
Ein großer Spielplatz und kleiner Stadtpark befindet sich in Gnien Pembroke. Es gibt saubere öffentliche Toiletten, kleine Fischteiche, Wasserläufe und zwei tolle Spielplätze.
In Marsaskala gibt es einen Family Park namens Sant’Antnin. Vor Ort sind viele Spiel- und Fitnessgeräte, Picknickplätze und Grünflächen.
In Marsaskala an der Hafenbucht gibt es den Bay Playground. Auch dort gibt es viele verschiedene Spielgeräte und ringsherum Cafés zum Verweilen. Zudem hatten wir einen schönen Ausblick auf die Bucht mit den vielen bunten Booten.
In Marsaxlokk befindet sich direkt an der Hafenpromenade und mit Blick auf die vielen kleinen Fischerboote ein kleiner Spielplatz mit Park.
In Sliema befindet sich an der Uferpromenade ein kleiner U-Boot Spielplatz.
4 Antworten auf „Europareise Roadtrip – Malta und Gozo mit Kleinkind und Baby“
Heute habe ich endlich euren Eintrag über Malta … gelesen, beeindruckend ! Auch die Bilder sind sehr schön 🙂 krieg gleich Lust auf einen Abstecher (Und ich hab Einiges über die Historie gelernt)
Liebe Grüße an euch ☀️
Das freut uns total! Malta lohnt sich definitiv für einen Abstecher. ☺️
Lieben Dank für den tollen Reisebericht. Er ist wirklich sehr hilfreich und hat uns viele Anregungen für unseren Maltaurlaub gegeben. Wir möchten gerne mit unserer 10 Monate alten Tochter nach Gozo fliegen. Interessant wäre, ob es Babynahrung (Babymilch und Babybrei) vor Ort zu kaufen gibt und ob es sich lohnt einen Kinderwagen mitzunehmen oder gleich nur das Tragetuch einzupacken?
Das freut uns, dass unser Bericht für euch hilfreiche Infos enthält. Malta ist wunderbar mit Kindern. Wir hatten nur die Babytrage dabei und ich glaube, dass Malta nicht allzu kinderwagenfreundlich ist. Es gibt in Valletta sehr viele Treppen und Stufen, hohe Bordsteine auch in anderen Orten. An den Küstenpromenaden würde es aber gut gehen. Babybrei und Babymilch und -pulver gibt es definitiv vor Ort zu kaufen. Es gibt auch Lidl, dort haben wir unsere Windeln und Feuchttücher gekauft.
Viel Spaß auf Malta! 🙂