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Europareise Roadtrip – Sardinien, Italien mit Kleinkind und Baby

Ab November 2022 haben wir unsere Elternzeit genutzt um mit unserem VW T6 durch Europa zu reisen. Unsere Reise startete in Deutschland, führte anschließend weiter nach LuxemburgFrankreichAndorra, auf die balearischen InselnGibraltarSpanienPortugalLa Gomera, Teneriffa und Gran Canaria. Um wieder in den Norden zu gelangen, unternahmen wir einen kleinen Roadtrip durch Spanien.

An der Costa Smeralda, Spiaggia Capriccioli

Anreise nach Sardinien

Wir nahmen von Barcelona in Spanien die Grimaldi Fähre nach Porto Torres auf Sardinien. Die Überfährt dauerte 14 ½ Stunden. Die Fähre legte nachts 2:30 pünktlich ab und wir verließen das Schiff 16:50 in Porto Torres.

Grimaldi Fähre im Hafen von Barcelona

Auf der Fähre gibt es einen schönen Spielbereich. Das Schiff ist sehr groß. Es gibt viele Kabinen, viele Aufenthaltsräume, ein Spa, Fitnessraum (die gegen 12€ die Stunde genutzt werden können), ein Sonnendeck und diverse Shops. (Stand April 2023)

Allgemeine Information

Sardinien ist die zweitgrößte Insel im Mittelmeer und 1,6 Millionen Menschen leben auf Sardinien. Im Norden von Sardinien liegt Korsika, das nur 12 km entfernt ist. Zwischen der Nord- und Südspitze der Insel liegen cam 270 km, von Ost nach West ca. 145 km. Auf Sardinien wird noch Sardisch gesprochen. Leider ist die Sprache sehr gefährdet, da das Italienische stark dominiert. Es gibt zwei Universitäten auf Sardinien, in Cagliari und Sassari. Sardinien ist mit dem Flugzeug vom europäischen Festland sehr gut zu erreichen. Es gibt in Cagliari, im Süden und in Olbia im Norden jeweils einen Flughafen.

Spiaggia du Capriccioli – die Seychellen von Europa

Wir erlebten einen unfassbar schönen Tag am Strand von Capriccioli an der Costa Smeralda. Der Strand ist traumhaft und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Aufgrund der Felsformationen und dem glasklaren Wasser, welches in den schönsten Blautönen schimmert, wird dieser Strand auch mit den Seychellen verglichen.

Die Felsen laden zum Klettern ein. Wir unternahmen auch einen Strand-kletter-Spaziergang. Das Meer ist so wunderschön. Im April war der Strand nahezu menschenleer. Das Wasser hatte angenehme 18°C. Vom Ufer konnten wir die kleinen Inseln Isola Soffi und Isola Le Camere sehen.

Archäologische Ausgrabungsstätte Tharros

Tharros ist eine antike Stadt, von der nur noch die Überreste erhalten sind, an der Westküste von Sardinien.

Tharros

Beeindruckend ist das Alter der Überreste dieser einst größeren Stadt. Laut den ältesten Funden soll die Stadt schon im 13. und 12. Jahrhundert vor Christi existiert haben. Im 8. Jahrhundert vor Christi soll Tharros eine Handelssiedlung der Phönizer gewesen sein. Anschließend regierten die Punier und die Römer kamen 215 vor Christi. Die Römer legten breite Straßen an, ein intelligentes Wasserversorgungssystem, es gab eine Therme und sogar ein Taufstein wurde gefunden.

Die Besichtigung kostet 6,50€ für einen Erwachsenen. Kinder von 0-5 Jahren zahlen keinen Eintrittspreis. (Stand April 2023)

Porto Flavia

Porto Flavia ist ein etwas ungewöhnlicher Hafen im Südwesten Sardiniens. Um dorthin zu gelangen, kann man sein Auto am Parkplatz vom Strand bei Masua parken. Eine Schotterstraße führt jedoch auch zum Parkplatz von Porto Flavia. Wir parkten am Strandparkplatz, da die Schotterpiste schon recht ausgefahren war.

Wir liefen 1,3 km um zum Tickethäuschen zu gelangen. Der Weg bot einen genialen Ausblick auf das Meer und den großen, aus dem Meer ragenden Pan di Zucchero, dem Zuckerhut.

Um an der Führung teilzunehmen, muss ein Haarnetz und ein Helm getragen werden. Dies wird vor Ort ausgegeben. Die Führung findet parallel auf Englisch und Italienisch statt.

Das Bergwerk wurde in nur 18 Monaten und einer Länge von 600m im Jahre 1923-1924 von einem belgischen Bergbauunternehmen unter der Führung von Cesare Vecelli erbaut.

Im Stollen selbst werden Werkzeug und Arbeitsgeräte gezeigt. Ebenso wird die Geschichte dieses Bergwerkes erklärt. Es ist nach der ältesten Tochter von Cesare Vecelli benannt.

Interessanterweise wurde das Bergwerk nur angelegt, um das Erz aus dem Hinterland von Masua verschiffen zu können. Die Küste bei Masua war zu flach, als das ein Schiff hätte anlegen können. In Porto Flavia beträgt die Wassertiefe 18m.

Die Errichtung dieses Stollens war für die Erzarbeiter eine große Erleichterung. Vorher wurde mit Ochsenkarren das Erz an den Strand gebracht, von Hand auf kleine Segelschiffe verladen und zur gegenüberliegenden Insel Carloforte zu gelangen. Dort wurde es auf Dampfschiffe verladen, um nach Belgien, Frankreich und Deutschland verschifft zu werden.

Erwachsene zahlen 10€ Eintritt, Kinder unter 6 Jahren zahlen keinen Eintritt. (Stand April 2023)

Die Insel Sant’Antioco

Die kleine Insel Sant’Antioco liegt im Süden von Sardinien und ist gut erreichbar, da sie mit einer Brücke verbunden ist. Wir waren an zwei wunderschönen Stränden (Spiaggia Coaquaddus, Spiaggia Sottotorre) und haben gespielt und die Zeit am Meer genossen. Sant’Antioco ist sehr grün und hügelig. Es gibt sicherlich auch einige Wanderwege zu erkunden. Auf Naturschutz wird hier großen Wert gelegt, denn überall sind Schilder aufgestellt, dass Tiere geschützt werden müssen und der Müll ordentlich entsorgt wird.

Spaggia Sottotorre
Spaggia Coaquaddus

Grotta San Giovanni

Der Besuch der Grotte oder Höhle San Giovanni ist ein einmaliges Erlebnis auf Sardinien. Sie ist die längste befahrbare Höhle weltweit mit einer Länge von 860m. Weltweit gibt es nur sieben befahrbare Höhlen und davon diese in Italien. Die Straße wurde angelegt, um den Transport von Mineralien zwischen dem Ort Domusnovas und dem Orrida Tal zu ermöglichen. Es wird davon ausgegangen, dass die Höhle früher als Zufluchtsort und Wohnstätte genutzt wurde, denn es wurden Töpferwaren aus der Jungsteinzeit gefunden.

Wir liefen auf einer Autostraße durch die Höhle hindurch, da sie bis 1999 noch für den normalen Verkehr geöffnet war. Begleitet wurden wir auf unserem Spaziergang von klassischer Musik und Wasserrauschen. Die Temperatur beträgt jährlich ca. 10°C. Eine wunderbare Erfrischung an heißen Tagen auf Sardinien. Parallel zur Straße fließt der Gebirgsfluss San Giovanni, im April war er jedoch ausgetrocknet.

Betrachten von Mineralien

Erwachsene zahlen 8€ Eintritt, Kinder von 0-5 Jahren dürfen gratis hinein. (Stand April 2023)

Die antike Stadt Nora

Nora liegt im äußersten Süden von Sardinien, in der Nähe der Stadt Pula und ist eine der ältesten Städte auf Sardinien. Die ältesten Funde gehen auf das 8. Jahrhundert v. Chr. zurück und stammen aus der Zeit der Phönizier. Geografisch lag die Stadt sehr vorteilhaft, da sie gut vor Wind geschützt war. Von der phönizischen Stadt sind jedoch nicht viele Reste übrig, da sie von der punischen und römischen Bauweise bedeckt wurde. Im Mittelalter wurde die Stadt wegen ihrer Piratenangriffe aufgegeben.

Über angelegte Stege liefen wir vorbei an den Überresten, der doch recht großen Stadt. Wir bestaunten ein Amphitheater, eine Therme, verschiedene Wohnhäuser und Tempel. Über eine App und Hinweisschilder kann man interessante Informationen erfahren. Sehr interessant ist auch, dass Teile der Wohnhäuser und die drei Häfen im Meer versunken sind. 1889 wurden die Überreste bei einer Sprungflut sichtbar.

Der Eintritt betrug 8€ für Erwachsene, Kinder von 0-5 Jahren zahlen keinen Eintrittspreis. (Stand April 2023)

Spielplätze auf Sardinien

Wir haben in einer Woche Sardinien gar nicht so viele Spielplätze besucht und auch nicht gefunden. Das liegt wahrscheinlich daran, dass wir meistens in der Natur unterwegs waren und uns die Städte diesmal gar nicht angesehen haben.

Einen richtig tollen Spielplatz haben wir in der Nähe der antiken Stadt Nora bei Pula im Süden von Sardinien gefunden. Dort verbrachten wir eine tolle Zeit.

2016 waren wir schon einmal auf Sardinien, ohne Kinder. Nachdem wir den Weitwanderweg GR-20 auf Korsika gelaufen sind, haben wir eine entspannte Woche auf Sardinien verbracht.

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