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Roadtrip El Hierro, Spanien mit kleinen Kindern und Baby

Die kleine Insel El Hierro ist noch ein echter Geheimtipp unter den kanarischen Inseln. Währenddessen Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote zu den bekannteren Inseln zählen, sind La Gomera und El Hierro noch weniger bekannt.

El Hierro ist die grünste Kanareninsel und das wird besonders bei einer Wanderung im Inselinneren sichtbar. Im Zentrum der Insel befinden sich herrliche Wanderwege, hohe Vulkangipfel, der höchste Berg ist der Malpaso mit 1500m und eine grüne Hochebene.

El Hierro ist für alle, die eine authentische Kanareninsel, mit wenigen Touristen, bereisen möchten. Große Hotelanlagen und Massentourismus findet man auf El Hierro nicht. Die Insel ist ursprünglich, bietet viel Ruhe, eine vielfältige Natur und ist besonders bei Tauchern beliebt.

Auf El Hierro leben rund 11.800 Einwohner und sie ist die westlichste der kanarischen Inseln. Nur La Graciosa, nördlich von Lanzarote, ist noch kleiner als El Hierro.

Die kleine Insel ist so bezaubernd und authentisch. Die Einheimischen sind unwahrscheinlich freundlich und nett. Es ist herrlich, unterwegs zu sein und so wenigen Menschen und auch Touristen zu begegnen.

Eine Insel zur Entschleunigung und purer Erholung, gepaart mit frischer Meerluft, traumhaftem Wetter, einem klaren Sternenhimmel: das ist El Hierro.

Unsere Anreise

Wir haben von Los Cristianos auf Teneriffa die Fähre des Unternehmens „Armas“ genommen. Die Überfahrt dauerte 2,5 Stunden.

La Restinga – der südlichste Punkt Europas

In dem kleinen Ort La Restinga im Süden von El Hierro befindet sich gleichzeitig der südlichste Punkt der Kanaren und Europas. Wir lieben es solche Orte zu bereisen. Wir waren auch schon an südlichsten Punkt von Kontinentalasien und am nördlichsten Punkt Europas, dem Nordkapp.

La Restinga ist ein gemütlicher kleiner Ort. Die Hafenpromenade ist wunderschön und gepflegt. Es gibt überall Sitzmöglichkeiten und tolle angelegte Wege auf Stegen über das Lavagestein.

Ein ganz toller Spielplatz mit großem Kletter- und Rutschenturm, Schaukeln und Wackeltieren befindet sich auch an der Promenade.

Vulkaninterpretationszentrum

Unweit von La Restinga befindet sich das Vulkaninterpretationszentrum. Davon gibt es zwei auf den kanarischen Inseln, eins auf Lanzarote und eins auf El Hierro.

Im Zentrum gibt es viele Informationstafeln über vulkanische Aktivitäten, über die Entstehungsgeschichte der Kanaren und weiteren vulkanischen Aktivitäten innerhalb Europas. Dafür wurde eine haptische Landkarte von Europa mit 109 vulkanischen Geoparks in 28 Ländern erstellt. An einigen Geoparks in Europa waren wir schon.

Die Wege sind sehr schön angelegt und man läuft immer über Vulkangestein. Das untere Informationszentrum ist besonders interessant, denn hier wird anschaulich erklärt und gezeigt, wie 2011, 5 km vor der Küste von La Restinga, ein neuer Vulkan sich bildete und ausbrach.

Erwachsene zahlen 5€ Eintritt, Kinder bis 11 Jahren sind gratis. (Stand Oktober 2025)

Ecomuseo de Guinea

Im Nordwesten der Insel befindet sich das Freilichtmuseum „Guinea“.

Bevor das Dorf überhaupt entstanden ist, lebten in diesem Areal die Bimbaches, die Ureinwohner von El Hierro. Sie lebten in den vulkanischen Tunneln, die sich unter dem gesamten Dorf befinden, mit ihren Tieren und ihrem Hausrat. Die Bimbaches lebten ab dem 4. Jahrhundert bis zur Kolonialisierung abgeschirmt von der Außenwelt auf El Hierro.

Nach der Eroberung wurden die Wohnstätten an die Oberfläche verlagert und die Tunnel als Stall und Keller genutzt. Im Dorf selbst lebten ab dem 17. Jahrhundert Bauern, die unterschiedlich wohlhabend waren. Das wird im Dorf anschaulich gezeigt, da die Ausstattung der Häuser stark variierte. Bis in das 20. Jahrhundert hinein lebten Menschen in dem Dorf Guinea.

Der Ursprung des Namens ist bisher ungeklärt. Eine Theorie besagt, das der Name auf den afrikanischen Sklavenhandel zurück geht. Die andere bezieht sich auf die englische Münze „Guinea“, die von englischen Weinhändlern mitgebracht wurde.

Wir hatten eine spannende Zeit auf dem Rundweg, der uns zu den unterschiedlichen Häusern brachte. Es war sehr spannend zu sehen, wie einfach die Menschen damals lebten, ohne fließendes Wasser und sie ihre Umgebung brauchbar für sich machten.

An einer geführten Wanderung durch die unterirdischen vulkanischen Tunnel, den Juaclos, können Kinder ab 6 Jahren teilnehmen, daher haben wir darauf verzichtet.

Erwachsene zahlen 5€ Eintritt, Kinder bis 11 Jahren sind gratis. (Stand Oktober 2025)

Interpretationszentrum des heiligen Baumes Garoé

Der heilige Baum Garoé ist ein besonderer Baum, ein Stinklorbeerbaum, von dem es auf der Insel keinen anderen Baum gab. Die Besonderheit des Baumes liegt darin, dass er in der Lage ist, die Feuchtigkeit des Nebels aufzunehmen. Dies war für die Ureinwohner von El Hierro, den Bimbaches, lebensnotwendig. Denn durch den Baum erhielten sie Trinkwasser.

1610 fiel der ursprüngliche Garoé Baum einem Orkan zum Opfer. Dies hatte verheerende Folgen für die Einwohner von El Hierro. Sie setzten sogar ein Schreiben an den König von Spanien auf, in der Hoffnung, er könne ihnen helfen. El Hierro wurde zu dieser Zeit schon von den Spaniern kolonialisiert. Da sie im Schreiben von einem Heiligen Baum sprachen, wurden sie nicht ernst genommen. Viele Menschen starben an Verdursten, denn es gab kaum noch Trinkwasser.

1957 wurde an seiner Stelle ein neuer Stinklorbeerbaum gepflanzt, den man sich im Besucherzentrum anschauen kann.

Vom Besucherzentrum läuft man einen kurzen Pfad hinab und steht vor diesem großen Baum. Es ist angenehm kühl und die Luft ist wunderbar rein.

Erwachsene zahlen 2,50€ Eintritt, Kinder bis 11 Jahren sind gratis. (Stand Oktober 2025)

La Frontera

Die Kleinstadt La Frontera liegt im Westen der Insel. Dort haben wir eine tolle Zeit auf einem schönen Spielplatz verbracht. In La Frontera leben ca. 4500 Menschen.

Mirador Roque de la Bonanza

Im Osten von El Hierro befindet sich ein toller Aussichtspunkt auf den Roque de la Bonanza. Uns erinnerte dieser Fels im Meer an die Färöer Inseln, wo wir 2019 waren. Es ist beeindruckend, wie das Felstor im Meer steht.

Mirador de la Peña

Der Aussichtspunkt „La Peña“ liegt im Westen von El Hierro und bietet einen grandiosen Blick über die gesamte Küste. Am Aussichtspunkt befindet sich ein Restaurant. Dieses Gebäude und der Palmengarten herum wurden Anfang der 1980er Jahre von César Manrique erschaffen. Dieser berühmte Künstler hat ebenfalls auf seiner Heimatinsel Lanzarote viele Bauwerke erschaffen, die in Harmonie mit der Natur im Einklang sind.

Piscina Natural La Maceta

Unweit des Freilichtmuseums befinden sich an der Küste die natürlichen Schwimmbecken La Maceta. Dort kann man sehr schön schwimmen gehen und es gibt einen Stellplatz für Camper mit Toiletten, einer Bücherbox und vielen Sitzmöglichkeiten.

Piscina Natural La Caleta

Die Naturschwimmbecken auf El Hierro sind wirklich so schön und dieses in La Caleta ist für Familien ganz besonders toll. Es gibt zwei größere Schwimmbecken und ein kleines Baby-/ Kleinkindbecken. Die Pools sind mit Meerwasser gefüllt. Zudem gibt es eine Dusche. Über Leitern und Stegen kann man auch ins Meer gelangen. Wir waren mehrmals hier und hatten eine geniale Zeit.

Pozo de las Calcosas

Im Norden von El Hierro befindet sich ein einsames Fischerdorf am Fuße eines Steilhanges. Die Dächer der Häuser wurden traditionell mit Roggenstroh gefertigt, welches heute nicht mehr verwendet wird. Der Abstieg kann über einen gut angelegten Weg erfolgen. Wir haben jedoch nur den Ausblick genossen und sind nicht hinunter gelaufen.

Am Aussichtspunkt gibt es auch einen kleinen Spielplatz und Trainingsgeräte.

Tamaduste

Das kleine Fischerdörfchen Tamaduste befindet sich im Norden von El Hierro, unweit des Flughafens. Wir haben während unseres Besuches drei kleine Flugzeuge der Airline Binter starten und landen sehen.

Vom Mirador „El Tamaduste“ genießt man einen traumhaften Ausblick über das Dorf.

Der Ort bietet ein einmaliges, wunderbares Meeresbecken. Alle Straßen im Dorf führen zum Meer. Die Promenade ist traumhaft und das Meerwasser kristallklar.

Die Meerwasserqualität auf El Hierro ist generell ausgezeichnet.

Wir schlenderten durch den Ort, entlang der Promenade und bestaunten die herrliche Badebucht.

Die Küste außerhalb der Promenade, ist schroff und es gibt sogar ein Felsentor.

Unser Besuch endete in Tamaduste am Spielplatz. Dieser befindet sich in der Calle El Picacho.

Timijiraque

Timijiraque war für uns der erste und letzte Stop, nach und vor der Fähre. Wir haben auf einem Parkplatz, direkt am Meer, angehalten und ebenso die Nacht hier verbracht. Bei Meeresrauschen einzuschlafen und aufzuwachen, gehört für uns zu den schönsten Momenten am Vanlife. Dies konnten wir auch hier genießen.

In Timijiraque gibt es einen wunderschönen Strand, mit Grillmöglichkeiten, einem Spielplatz, Toiletten und funktionierenden Strandduschen. Wir hatten eine traumhaftes Zeit an diesem Strand. Am Horizont haben wir La Gomera und den Teide auf Teneriffa gesehen.

Wir haben uns auch sehr gefreut, denn deutsche Urlauber haben uns angesprochen, ob wir bei ihnen im Ferienhaus Wäsche waschen wollen. Da sie selbst oft mit dem Camper und Kind unterwegs sind, wissen sie, wie es ist. So lieb.

Villa de Valverde

Villa de Valverde ist die Hauptstadt von El Hierro und zugleich die einzige Hauptstadt der kanarischen Inseln, die sich nicht an der Küste befindet, sondern in den Bergen. Hier leben ca. 5200 Menschen. Die Hauptstadt gehörte bis in das 19. Jahrhundert zum Herrschaftsbereich der Grafen von La Gomera. Danach erkaufte Villa de Valverde sich seine Unabhängigkeit.

Wenn es an der Küste sehr heiß ist, ist ein Besuch der kleinen Stadt in den Bergen sehr angenehm, denn es ist kühler.

Das Wahrzeichen der Stadt ist die Kirche Santa María de la Concepción aus dem 18. Jahrhundert. Direkt daneben befindet sich das Rathaus in typisch kanarischer Architektur.

Vom Rathausplatz hat man einen herrlichen Ausblick auf die Kirche, das Meer und bei guter Sicht sogar auf die Nachbarinseln La Gomera und den Teide von Teneriffa.

Bei einem Stadtbummel durch die ruhigen Straßen von Villa de Valverde findet man so manch gemütliches Café zum Einkehren.

Im Parque del Cabo in Villa de Valverde gibt es einen schönen großen Spielplatz im Dschungelstyle. Es gibt Wackeltiere, eine Nestschaukel, ein kleineres Klettergerüst und ein sehr großes mit vielen Rutschen. Unsere Kinder hatten sehr viel Spaß. Vom Spielplatz aus, bietet sich ein schöner Blick auf die Stadt am grünen Berghang.

Wanderungen auf El Hierro

El Hierro ist ein Wanderparadies, an der Küste entlang, sowie auch im Inselinneren. Spannende Wege und Pfade führen über Vulkangestein, durch dichten Lorbeerwald oder an der tosenden Meeresküste entlang. Die kleine Insel ist sehr vielfältig und bietet für jeden Anspruchsgrad etwas.

La Llanía

Zu den beliebtesten Wanderungen auf der Insel gehört der Rundwanderweg La Llanía im Zentrum von El Hierro. Dieser Weg ist besonders für Familien mit Kindern geeignet, denn die Wege sind spannend, abwechslungsreich, bieten tolle Ausblicke und führen vielmals gerade aus.

An der Wasserquelle von La Llanía beginnt der Wanderweg. Drei verschiedene Routen kreuzen sich immer mal wieder und führen auf verschiedenen Wegen durch den dichten Lorbeerwald. Es ist ein richtiger Zauberwald und eine grüne Oase auf der Vulkaninsel.

Wir folgten dem grünen Weg. Der Weg schlängelt sich durch den dichten Wald, es geht leicht bergab und bergauf. Wir kamen an einigen Zisternen vorbei und liefen durch einen Tunnel unter der Straße hindurch.

Anschließend änderte sich die Vegetation und der Wanderweg verließ den dichten Wald und verlief über Vulkangestein hinauf zum Vulkankrater „Hoya de Fireba„. Der Ausblick in den Vulkankrater war grandios.

Der Weg führte wieder hinab über Vulkangestein bis in den Wald hinein. Dort gelangten wir zum Bailadero Las Brujas (Hexentanzplatz). Wir machten Rast und tankten Kraft zum letzten Aufstieg zum Aussichtspunkt „La Llanía“.

Oben angekommen, schauten wir bis zur Nachbarinsel La Palma und über einen grandiosen Wolkenteppich.

Pino Piloto

Wir sind mit unserem Camper zum Parkplatz „Cruz de los Reyes“ gefahren. Dort steht ein markantes Monument, zu Ehren der Bauern von El Hierro. Dies wurde 1975 eingeweiht. Es gibt eine Süßwasserquelle und wir befanden uns in wunderschöner Natur.

Das Tolle an der kleinen Insel ist, dass es nie weit von der Küste in die wunderschöne Bergwelt ist.

Unsere Wanderung startete durch den Märchenwald, ein richtig mystischer Wald mit vielen moosbewachsenen Lorbeerbäumen. Der Weg ist schmal und es gibt sogar Treppen. Ein toller Auftakt für unsere Jungs.

Wir liefen weiter durch wunderschöne Pinienwälder mit uralten Kiefern. Die Wege waren breit und sehr gut zu begehen.

Wir sahen von der Ferne schon den markanten Baum, den Pino Piloto. Sein Stamm ist unten hohl und ausgebrannt, sodass man darin stehen kann. Der Baum ist riesig und wunderschön.

Anschließend ging unsere Wanderung bergauf auf den Gipfel des Mercader auf 1252m. Die Sicht war grandios und ein kleiner Wolkenteppich zog über den Berg.

Im Lorbeerwald Garoé

Wir wanderten eine 6 km lange Rundwanderung um das Informationszentrum des Heiligen Baumes Garoé. Die Natur ist beeindruckend. Wir wanderten durch einen mystischen Lorbeerwald, an moosbewachsenen Felsen vorbei, durch Waldtunnel und über Felder und Wiesen. Die Wege sind zum Teil sogar matschig und rutschig, was für die Kanareninseln wirklich eine Seltenheit ist.

Das El Hierro so grün ist, hat uns wirklich überrascht und gefällt uns sehr gut!

Um zum Ausgangspunkt zurück zu gelangen, sind wir einen langen Berg hinauf gewandert und es bot sich uns eine freie Sicht auf die Inseln La Palma, La Gomera und Teneriffa.

La Maceta

In dem kleinen Küstenort La Maceta im Westen von El Hierro befindet sich ein schöner Küstenweg. Dieser führt über breite Wege, Stege und Vulkangestein immer an der Küste entlang. In La Maceta gibt es wunderschöne Naturschwimmbecken.

Wer Ruhe und Entschleunigung sucht, ist auf El Hierro richtig. Gepaart mit ganzjährig traumhaftem Wetter, vielfältiger Natur, wilden Küsten, gepflegten Naturschwimmbecken und der liebevollen Art der Einheimischen, ist El Hierro ein ideales Reiseziel für Familien.

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