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Roadtrip Fuerteventura, Spanien mit kleinen Kindern und Baby

Wir haben weitere kanarische Inseln erkundet und haben während unseres Roadtrips die Inseln Fuerteventura, Lanzarote und La Graciosa kombiniert, da sie nah beieinander liegen und günstig mit der Fähre zu erreichen sind.

Fuerteventura ist, nach Teneriffa, die zweitgrößte kanarische Insel im Atlantik, westlich von Afrika. Es leben ca. 127.000 Menschen auf Fuerteventura. Bekannt und beliebt ist die Insel vor allem bei Surfern, denn wie der Name schon sagt, weht hier stets ein relativ starker Wind. Fuerteventura bedeutet „starker Wind“.

Aussichtspunkt Risco de las Peñas

Ebenso bekannt ist Fuerteventura für seine traumhaften Strände. Im Süden an der Costa Calma, rund um Morro Jable oder im Norden bei Corralejo sind herrlich weiße und lange Sandstrände zu finden.

Im Folgenden berichten wir über unseren Roadtrip vom Süden in den Norden der Insel.

Unsere Anreise

Wir haben eine weitere kanarische Insel erkundet und sind mit der Fähre des Unternehmens Armas von Las Palmas de Gran Canaria nach Morro Jable auf Fuerteventura gefahren. Die Überfahrt war sehr kurzweilig und dauerte nur zwei Stunden. Unsere Jungs hatten sehr viel Spaß im Spielbereich der Fähre und wir konnten die herrliche Aussicht auf den Atlantik genießen und später staunten wir als die Insel in Sichtweite kam. Die Hügel und Felsen aus braunen Lavagestein sind schon sehr beeindruckend anzusehen!

Die Insel machte ihrem Namen ganz viel Ehre und begrüßte uns mit sehr starkem Wind.

Morro Jable auf der Halbinsel Jandía

Wir kamen mit der Fähre in Morro Jable an und parkten gratis zentral im Ort. Von dort schlenderten wir bei 37°C und zum Glück relativ viel Wind durch die Stadt und an der Strandpromenade entlang.

Die Stadt hat eine lange Strandpromenade mit vielen Cafés und Restaurants. Der lange, weiße Sandstrand ist phänomenal. Türkisblaues, warmes Meerwasser trifft auf weißen Sandstrand und einer Düne.

Es gibt eine kleine Kirche oberhalb des Zentrums mit schönem Blick über den Sandstrand.

Morro Jable ist sehr touristisch und es gibt viele Resorts und Hotelanlagen.

Costa Calma

Der Urlaubsort Costa Calma liegt auf der Halbinsel Jandía und bietet wunderbar lange und breite, weiße Sandstrände. Wir haben einen Nachmittag an dem schönen Strand Playa Pájara verbracht. Es gibt unter den Felsen am Rand sogar schattige Plätzchen. Der lange Sandstrand ist perfekt zum Spielen und Entspannen. In den Felsen bilden sich kleine Pfützen, die immer wieder überspült werden und unsere Kinder hatten sehr viel Spaß dort.

An der kleinen Snack Bar Palmita kann man mit Aussicht essen und trinken.

La Lajita

Der kleine Küstenort La Lajita liegt im Südosten von Fuerteventura, unweit der Halbinsel Jandía. Das kleine ursprüngliche Fischerdorf zeigt sich von seiner authentischen Seite. Es gibt weniger Touristen. Einige Camper standen, wie wir auch, am Strand von La Lajita. Wir schliefen mit Wellenrauschen ein. Ein Traum!

Im Ort gibt es einen langen Steinstrand mit wenigen sandigen Stellen.

Am Abend, als die Hitze nachließ, schlenderten wir durch den Ort und verweilten auf dem Spielplatz. Am Ortsausgang befindet sich ein Wanderweg entlang der typischen Vulkanlandschaft.

Wanderung Höhlen von Ajuy

Die einfache Wanderung zu den Piratenhöhlen von Ajuy gehört zu den Highlights auf der Insel. Seit 1994 gehören sie zum Naturpark Monumento National de Ajuy.

Der beschauliche, kleine Ort Ajuy, gelegen an der schroffen Westküste, mit weniger als 100 Einwohnern, ist heute besonders bei Touristen beliebt, denn dort befinden sich die ehemaligen Piratenhöhlen. Die Piraten sind inzwischen fort, die Höhlen geblieben und diese sollte man sich bei einem Besuch auf Fuerteventura nicht entgehen lassen.

Im Ort selbst gibt es einige kleine Restaurants. An der Playa de los Muertos, dem Strand der Toten, einem schönen schwarzen Sandstrand, kann man ausgiebig baden gehen. Wie der Name des Strandes schon vermuten lässt, hat dieser Ort eine dunkle Geschichte. Früher ankerten hier Piraten, um von dort Angriffe auf die ehemalige Hauptstadt Betancuria zu starten. Die Hauptstadt wurde dabei mehrmals zerstört. Gefangene wurden als Sklaven verschifft.

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts, fanden auf der Insel mehrere Piratenüberfälle statt. Die kanarischen Inseln waren damals, aufgrund ihrer geografischen Lage zwischen Afrika, Europa und Amerika ein lohnenswertes Ziel für Piraten. Die Dörfer wurden geplündert und gebrandschatzt. In den Höhlen versteckten sie ihre Beute und segelten zu den Nachbarinseln, um weitere Gräueltaten zu vollziehen.

In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurden 1000 Menschen aus dem Berberstamm versklavt. Viele Ureinwohner Fuerteventuras flüchteten von der Insel.

In Castillo Caleta de Fuste und in El Cotillo befinden sich noch die Wehrtürme als Zeichen vergangener Zeiten.

Die einfache Wanderung zu den Höhlen beginnt in Ajuy. Dort gibt es einen großen Parkplatz, wo man gratis parken kann. Der Weg steht unter Denkmalschutz, denn hier befinden sich die ältesten Gesteinsformationen Fuerteventuras. Der Weg führt entlang der Steilküste und bietet grandiose Ausblicke auf die Weiten des Atlantiks. Kurz vor den Höhlen befindet sich eine Aussichtsplattform, von der man in die Bucht Caleta Negra blickt.

Eine Steintreppe führt hinunter in die erste Höhle. Nach einer kurzen Kletterpartie, kann man von dort aus auch in die zweite Höhle gelangen. Diese führt tiefer in den Fels hinein. Eine Taschenlampe ist dafür sehr von Vorteil, da es stockfinster wird. Für unsere beiden Jungs, war dies ein riesen Abenteuer!

Castillo Caleta de Fuste

Der Ort ist ein Badeparadies für Familien mit kleinen Kindern. Die goldenen Sandstrände liegen geschützt vor starken Wellen in einer Bucht. Zudem gibt es einen flachen Zugang zum Meer. Strandliegen können gemietet werden oder stehen den Gästen der Hotelanlagen zur Verfügung, denn wie auf der kargen Insel üblich, sucht man Schatten vergeblich.

Ein Spaziergang an der Strandpromenade lohnt sich sehr. Unsere kleine Madita schlief beim Wellenrauschen gemütlich in der Trage ein.

Es werden auch Kamelritte am Strand entlang angeboten. Dies ist für viele Touristen ein Highlight.

Direkt an der Strandpromenade gelegen, befindet sich das Centro Comercial Atlántico, ein Einkaufszentrum. Ideal um essen zu gehen oder im Supermarkt einzukaufen.

Parque Rural de Betancuria

Bei einem Roadtrip über die Insel darf eine Fahrt durch den Parque Rural de Betancuria nicht fehlen! Die Landschaft bietet eine unglaubliche Atmosphäre. Wir fühlten uns wie auf dem Mars. So weit das Auge reicht, sieht man rote und braune Berge, ein paar wenige traditionelle, weiße Häuser und im Hintergrund den tiefblauen Atlantik.

Etwa 10% der Fläche Fuerteventuras gehören zum Landschaftspark Parque Rural de Betancuria. Das Gebiet ist aufgrund seiner geomorphologischen Besonderheiten geschützt. Die ältesten Gesteinsvorkommen der kanarischen Inseln, die Kalksedimente von Ajuy, gehören ebenfalls zum Landschaftspark.

Wir hielten an insgesamt drei der zahlreichen Aussichtspunkte und genossen den Blick auf die erdfarbenen Hügel. Der Mirador de Morro Velosa ist über eine kleine Zufahrtsstraße zu erreichen. Von dort bietet sich ein schöner Ausblick auf die ehemalige Hauptstadt Betancuria.

Mirador Morro Velosa

Zudem hielten wir am Mirador de las Peñitas und dem Mirador Risco de las Peñas. Von hier bietet sich ein schöner Blick auf die gefahrenen Bergstraße und in den Canyon hinein. Dort überraschten uns ganz viele kleine Atlashörnchen.

Überall im Park gibt es viele Atlashörnchen. Diese wurden 1960 auf der Insel ausgesetzt und stammen ursprünglich aus Marokko. Dies war ein riesen Highlight für unsere Kinder.

Betancuria

Betancuria gehört heute zu den Pueblos más bonitos de España, „den schönsten Dörfern Spaniens“. Die einstige Hauptstadt der Insel wurde 1404 von dem Franzosen Jean de Béthencourt gegründet. In dem kleinen Dorf leben heute noch ca. 200 Menschen. Es liegt geschützt, zwischen den Bergen, in einem Tal und ist von Palmen, Kakteen und Büschen umgeben.

Früher war die Lage ideal, denn die Bergwände schützten einerseits vor dem starken Wind auf der Insel und zusätzlich vor den Piraten, die von der Küste einen langen Weg zurücklegen mussten. Nichtsdestotrotz wurde die Stadt 1593 von dem Piraten Xabán Arráez überfallen und weitgehend zerstört. Dies geschah im Laufe der Zeit mehrmals und immer wieder wurden Einwohner als Sklaven verschleppt. 1835 endete die Geschichte von Betancuria als Hauptstadt der Insel.

Heute ist es ein Touristenmagnet auf Fuerteventura, besonders vormittags reisen Busse mit Touristen an, daher empfiehlt sich ein Besuch am Nachmittag. Die kleinen Gassen des Dörfchens mit ihren typischen weißen Häusern, haben einen besonderen Charme. Es gibt gemütliche Cafés und man fühlt sich im Dorf in einer Oase inmitten der Wüste.

Die markante Kirche und der zentrale Platz liegen im Kern des Dorfes und bieten schöne Fotomotive.

Ecomuseo de la Alcogida

Im Inselinneren gibt es ein Freilichtmuseum, welches Einblicke in die traditionelle Lebensweise der Insel gibt. Es gibt sieben verschiedene Häuser, die betreten werden können. Sie sind alle unterschiedlich groß und ausgestattet, je nachdem welchen Stand die Familien hatten. Die Häuser wurden authentisch restauriert, in denen vor noch nicht allzu langer Zeit die Majorero lebten. Die Majorero sind die Ureinwohner Fuerteventuras.

Wir erfuhren Interessantes über traditionelle Landwirtschaft, Töpferei, Schneiderei und Tischlerei. Wir konnten dabei zuschauen, wie aus Palmenwedeln Hüte und Taschen geflochten wurden. Es wurden traditionelle Anbaumethoden und Erzeugnisse der Insel gezeigt.

Es ist sehr faszinierend, wie auf einer so kargen Insel wie Fuerteventura die Einwohner sich ihren Gegebenheiten anpassten und für sich nutzbar machten!

Erwachsene zahlen 5€ Eintritt, unsere Kinder waren gratis. (Stand September 2025)

Tindaya

Fuerteventura besitzt einen heiligen Berg, den Berg Tindaya. Er befindet sich im Nordwesten der Insel und ragt 400m in die Höhe. Die kleine Ortschaft Tindaya liegt zu Füßen des magischen Berges. Für die „Majos“ die die Insel vor der Eroberung durch die Spanier bewohnt haben, war dieser Berg eine heilige Stätte. Sie hinterließen 300 fußförmige Gravuren, deren Bedeutung bis heute nicht eindeutig geklärt worden ist. Die meisten Gravuren sind nach Teneriffa und Gran Canaria ausgerichtet. An klaren Tagen kann man von diesem Berg den Teide auf Teneriffa sehen. Ebenso wurden auf Lanzarote fußförmige Gravuren gefunden, die auf den Berg Tindaya gerichtet sind. Wahrscheinlich sollen die Gravuren in direktem Zusammenhang mit den Sternen stehen. Der Berg Tindaya könnte als astronomische Uhr zu verstehen sein, an dessen die Mondphasen und Sonnenwenden bestimmt worden sind.

Der Tindaya ist als Kulturerbe und Naturmonument von besonderem geologischen Interesse anerkannt.

Wanderung zum Calderón Hondo

Die Wanderung zum Calderón Hondo ist eine einfache und besonders mit Kindern sehr gut machbare Wanderung auf einen Vulkan hinauf. Wanderungen auf der schattenlosen und heißen Insel können mit Kindern schnell äußerst anstrengend und sogar gefährlich werden, daher entschieden wir uns für die Besteigung des Calderón Hondos.

Am Gipfel gibt es eine kleine Aussichtsplattform, von der man in den Vulkankrater schauen kann.

Der Calderón Hondo ist einer der am besten erhaltenen Vulkankrater Fuerteventuras und ist wahrscheinlich das letzte Mal vor 50.000 – 130.000 Jahren ausgebrochen.

Die Wege sind flach und breit und führen über große Vulkansteine hinauf. Die Wanderung ist insgesamt 5 km lang und dauert ca. 1,5 Stunden.

Oben angekommen, genießt man einen traumhaften Ausblick auf Lanzarote aus 278m.

Dünen von Corralejo

Die Dünen von Corralejo im Nordosten der Insel sind wirklich beeindruckend. Es ist beeindruckend auf einer Insel vulkanischen Ursprungs so viel Sand zu sehen. Die Dünen sind teilweise sehr hoch und es macht Spaß hinauf- und hinab zu gehen. Für Kinder ist dies ein sehr großer Spaß!

Am Meer angekommen lohnt sich eine Erfrischung. Es stehen kleine Steintürme da, damit man vorm Wind geschützt am Strand entspannen kann.

Es führt eine Straße direkt durch die Dünen von Corralejo.

El Cotillo

Das kleine Hafenstädtchen im Norden Fuerteventuras, wirkt im Gegensatz zu anderen Küstenorten noch sehr ruhig und ist daher noch ein echter Geheimtipp. Die Nordküste Fuerteventuras ist ansonsten eher rau und die Steilküsten fallen ins Meer hinab, dennoch gibt es auch in El Cotillo schöne Buchten, wo man selbst mit Kindern toll baden kann.

Wir schlenderten durch den kleinen Ort und ließen uns treiben, bis wir zum Hafen gelangten. Am Hafen steht der Torreón del Tostón, ein ehemaliger Wehrtum aus dem 18. Jahrhundert. Damals bot Fuerteventura für französische, englische und Berberpiraten ein einfaches Ziel. Auch ein Schnabelwalskelett befindet sich an der Küste.

Spielplätze

In Morro Jable, am zentralen Platz in der Stadt, befinden sich zwei Spielplätze. Es gibt Schaukeln, Rutschen, ein Klettergerüst und Wackeltiere. Die Spielplätze sind leider nicht beschattet.

In La Lajita befindet sich am zentralen Ortsplatz auch ein schöner Spielplatz mit Schaukeln, einer Rutsche und einem großen Feuerwehrauto.

In Castillo Caleta de Fuste „Centro Comercial Atlántico“ befindet sich hinter dem Einkaufszentrum ein schöner Spielplatz mit Klettertürmen, Rutsche und Schaukeln.

In Corralejo im Parque La Tunera befindet sich der botanische Garten der Insel und ein toller Park, der wie eine grüne Oase auf der sonst so kargen Insel wirkt. Es gibt zwei schöne Spielplätze mit Rutsche, Wippe, Schaukeln. Fitnessgeräte mit großen Gewichten stehen zum Training zur Verfügung. Es gibt Picknicktische und Grillstellen. Ganz besonders toll sind die künstlichen grünen Rasenflächen und der Wasserlauf. Den botanischen Garten kann man hoch laufen und hat von oben eine schöne Aussicht nach Lanzarote und die Isla de Lobos.

Im Ortskern von El Cotillo befindet sich ein kleiner Spielplatz mit Rutsche und Wackeltier.

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