Während unseres langen Aufenthaltes auf Gran Canaria haben wir sehr viele wunderschöne Wanderungen auf Gran Canaria unternommen. Die Landschaft ist sehr vielseitig und die Insel hat 14 verschiedene Mikroklimazonen, somit kann überall auf der Insel etwas tolles entdeckt werden.

Auf unseren Reisen haben wir schon viele tolle Wanderungen auf der Insel unternommen. Im Frühling 2024 waren wir auf Gran Canaria und haben viele schöne Ecken der Insel erkundet. Im Rahmen unseres Europa Camper Trips waren wir im März 2023 einen Monat auf Gran Canaria.
Im folgenden stellen wir unsere Wanderungen im Norden, Osten, Süden, Westen und dem Inselinneren vor.
- Wanderungen im Norden
- Wanderungen im Osten
- Wanderungen im Süden
- Wanderungen im Westen
- Wanderungen im Inselinneren
Wandern im Norden der Insel
Der Norden von Gran Canaria ist geprägt von einer grünen Landschaft mit reichhaltiger Vegetation. Die Natur, besonders die verschiedenen Wälder bieten traumhafte Wanderungen. Es gibt Lorbeer- und Fichtenwälder.
Botanischer Garten
Der Jardin Botánico Canaria „Viera y Clavijo“ ist der größte seiner Art in ganz Spanien. Der Botanische Garten ist in verschiedene Bereiche eingeteilt, wie den Kiefernwald, Palmenhain, Lorbeerwald und den Garten der Welt. Im 16. Jahrhundert wurden die kanarischen Inseln aufgrund ihrer geografischen Lage zu einer interkontinentalen Seeachse, von welcher die Schiffe nach Afrika, Amerika, Asien und Australien ausliegen und zurück kehrten. Die Artenvielfalt ist unter anderen auch den Seefahrern damaliger Zeit zu verdanken.

Hier werden außergewöhnliche Exemplare der kanarischen Flora gesammelt, studiert und geschützt. Auf den kanarischen Inseln gibt es etwa 2000 verschiedene Spezien, wovon mehr als 500 endemisch sind.

Ein außergewöhnliches Fundstück kann im Botanischen Garten bestaunt werden. 1966 wurde auf Gran Canaria ein versteinerte Baumstamm gefunden, welcher 3075 Jahre alt ist. Dies bedeutet, der Baum stand 1100 v. Christus auf Gran Canaria. Welch ein Zeitzeuge!

Der Park lädt tatsächlich zu einem ausgiebigen Spaziergang ein und wird sogar etwas abenteuerlich, denn der Park liegt in einer Schlucht und es schlängeln sich verschiedene Pfade den Berghang hinauf. Die Pfade sind zum Teil schmal, es gibt viele steinerne Treppen und es macht total viel Spaß den Pfaden zu folgen.
Wandern im Osten der Insel
Der Osten von Gran Canaria ist weniger touristisch geprägt. Es gibt schöne Promenaden entlang der Küste. Die Landschaft ist trocken und oft weht ein starker Wind. Tiefe Schluchten durchziehen den Osten der Insel. Die Landschaft wird grüner in höheren Höhenlagen.
Barranco de las Vacas
Der Barranco de las Vacas befindet sich im Osten von Gran Canaria, direkt an der GC-550 gelegen. Es gibt an der Straße ein paar Parkmöglichkeiten.
Die Wanderung startet mit einem leicht hinab führenden Weg direkt in die Schlucht hinein. Diesem relativ breiten Pfad folgten wir für 10 Minuten und sahen eine Brücke, die wir vorher mit dem Auto überquert hatten.

Wir liefen unter der Brücke hindurch und weiter durch einen kurzen Tunnel. Nach weiteren 5 Minuten erreichten wir das Herzstück der Schlucht und wofür der Barranco de las Vacas besonders beliebt ist, die Felsformationen. Sie erinnern an den Antelope Canyon in den USA.

Auf gleichem Weg gingen wir nach einer Picknickpause zurück zum Auto.
Die Wanderung ist super mit Kindern geeignet. Der Weg ist abenteuerlich und bietet immer wieder kleine Klettereinheiten über Steine und kleine Felsen.

Cuatro Puertas
Die archäologische Stätte „Cuatro Puertas“ in der Nähe von Telde gehört zu den Orten, den die Altkanarier, die Ureinwohner der Insel, vor der Besiedlung durch die Spanier bewohnt haben. Der Höhlenkomplex auf dem Berg Bermeja besteht aus Wohnhöhlen, rituellen Kultstätten und Lebensmittelspeichern.

Auf dem Berg befinden sich mehrere Höhlen. Es macht so viel Spaß die Wege entlang zu laufen. Besonders unsere Kinder hatten beim Klettern über das Vulkangestein, den Treppenstufen und durch die Höhlen sehr viel Spaß.
Der Weg ist als Rundweg gestaltet. Die erste Höhle, an der wir vorbei kamen war die Höhle Cuatro Puertas mit vier großen Felseingängen. Was die Funktion der Höhle betrifft, sind sich sie Forscher nicht einig. Es wird vermutet, dass es die Wohnstätte des obersten Priesters war, ein Viehstall oder eine Begräbnisstätte.

Anschließend liefen wir zur Cueva de los Papeles (Papierhöhle). Diese Höhle wurde von Hirten im Laufe der Jahrhunderte genutzt und gilt als Beweis dafür, dass sich Menschen vor der spanischen Besiedlung hier aufhielten.

Die letzten Höhlen sind die Cuevas de los Pilares (Säulenhöhlen). Diese in den Fels geschlagenen Höhlen dienten als Wohnraum. Hier wurden 1954 sogar einige Szenen aus dem Film „Tirma“ gedreht.

Die Aussicht auf die Ostküste, die Küstenorte Melenara, Salinetas und Taliarte ist sehr schön. Die Sicht ist bis nach Las Palmas möglich. Es bietet sich auch eine gute Sicht auf den Flughafen und wir beobachteten die Flugzeuge bei Start und Landung.

Küstenweg von La Garita nach Salinetas (Bufadero)
Entlang der herrlichen Küstenpromenade bieten sich immer wieder traumhafte Ausblicke auf das Meer.

Es gibt viele Sportstationen um seine Fitness zu trainieren und immer wieder breite Sandstrände, um im Meer baden zu gehen.

Ein Highlight auf diesem Küstenweg ist der Bufadero. Ein Felsenloch lässt das Wasser bei hohem Wellengang und Flut hindurch und das Wasser wird regelrecht nach oben gedrückt. Dabei entstehen viele kleine Fontänen. Wenn die Wellen und das Wasser von unten in das Loch einstürmen, spritzen sie nach oben und erzeugen ein lautes Schnauben. Das Hochspritzen des Wassers sieht auch sehr spektakulär aus.

Wandern im Zentrum der Insel
Das Inselinnere von Gran Canaria zeichnet sich durch eine bergige Landschaft aus. Durch die verschiedenen Klimazonen gibt es im nördlicheren Inselzentrum einen subtropischen Wald. Zudem ist die Landschaft geprägt von kanarischen Kieferbäumen.
Der höchste Berg der Insel ist der Pico de las Nieves mit einer Höhe von 1949m. Das Zentrum ist von einem vulkanischen Bergland mit tiefen Schluchten und schroffen Berggipfeln geprägt.
Es gibt viele traditionelle Dörfer wie Teror oder Tejeda und Höhlen, die von den Ureinwohnern der Insel bewohnt wurden.
Barranco del Álamo
Der Barranco del Álama (Pappelschlucht) befindet sich ganz in der Nähe von Teror. Wir haben unser Auto in dem kleinen Ort Álamo geparkt und sind eine 4 km Rundwanderung gelaufen. Zu Beginn hatten wir einen schönen Ausblick auf Teror.

Wir liefen durch die vielfältige Landschaft, die es in den Barrancos auf Gran Canaria gibt. Die Pfade sind sehr spannend und vielseitig. Wir liefen durch Bambushainen, vorbei an riesigen Pappeln, Kakteen mit Kaktus- und Drachenfrüchten.

Wir liefen an Berghöhlen entlang, wo sogar Menschen leben.

Die Schluchtwanderung macht Spaß und die Highlights sind die zwei Leitern, die uns etwas an unsere Wanderungen in der sächsischen Schweiz erinnerten.

Barranco de los Cernícalos
Der Barranco des los Cernícalos (Schlucht der Turmfalken) ist bei Einheimischen wie Touristen sehr beliebt.
Hier fließt das ganze Jahr über Bergwasser, es gibt mehrere Wasserfälle und besonders toll für Kinder viele Flußläufe und eine Levada (Wasserkanal).
Wir haben eine 8 km lange Wanderung unternommen durch zwei Barrancos. Wir sind im Barranco de la Breña gestartet. Dieser führte uns auf abenteuerlichen Wegen, über Steine und Wurzeln, vorbei an riesigen Aloe Veras, hinab zum kleinen Dorf Los Arenales. Dort gibt es auch Parkmöglichkeiten um in die Schlucht zu wandern bis zum großen Wasserfall und auf gleichem Weg wieder zurück.

Die Wanderung durch die Schlucht ist abenteuerlich, macht unwahrscheinlich viel Spaß und die Flora und Fauna ist sehr grün. Wir liefen durch zum Teil niedrige Bambustunnel, wo es richtig dunkel war. Das Wasserplätschern ist immer zu hören. Es ist ein Naturparadies!

Besonders an heißen Tagen, tut eine Erfrischung in der Schlucht sehr gut. Die hohen Bäume spenden sehr viel Schatten.
Los Moriscos
Die Berge von Moriscos befinden sich östlich von Artenara. Unsere Wanderung begann auf einer Höhe von 1670 m. Wir starteten auf einem breiten Wanderweg hinauf und wurden von einer großen Schafherde begrüßt, die gerade hinab getrieben wurde.

Nach einem kurzen und allmählichen Aufstieg wurde es abenteuerlicher. Der Weg verschmälerte sich. Ein Hinweisschild weist auf Steinschlaggefahr hin. Durch einen mystischen Herbstwald ging es hinauf. Die Sicht war durch den starken Nebel zu Beginn sehr begrenzt.

Der Wind ließ die Wolken schnell vorbei ziehen und wir hatten kurze Zeit später eine traumhafte Aussicht in den Talkessel von Tejeda und den gleichnamigen Ort. Der Roque Nublo, das Wahrzeichen von Gran Canaria, war in der Ferne zu sehen.

Der schmale Pfad führte uns weiter hinab zu den Höhlen Cuevas de Caballero.

Dabei handelt es sich um sieben Höhlen, die sich im Felsmassiv Risco Chapín befinden. Sechs dieser Höhlen wurden von den Altkanariern in den Fels gehauen, die größte ist eine natürlich entstandene Höhle. Die Felsenhöhlen ähneln den Wohnhöhlen der Altkanarier. Jedoch wurden hier Symbole an den Wänden gefunden, die nahelegen, dass es eine Kultstätte gewesen ist.

Anschließend begann ein weiterer Aufstieg zum Cruz de los Moriscos auf 1697 m und von dort sind wir hinab zum Ausgangspunkt gelaufen.
Unsere Tour war 4,46 km lang, sehr eindrucksreich und perfekt um mit Kindern zu wandern.

Presa de las Niñas
Wir haben drei Nächte auf dem Área Recreativa von Presa de las Niñas verbracht. Viele einheimische Camper nutzen ebenfalls am Wochenende die Möglichkeit Zeit in der Natur zu verbringen.
Der Campingplatz ist gratis und bedarf lediglich einer Registrierung. Es gibt fließendes Wasser und saubere Sanitäranlagen, die von den Rangern jeden Tag gereinigt werden.
Von dort starten Wanderungen in die Umgebung. Wir sind vom Campingplatz zum Stausee gelaufen und wieder zurück. Die Wanderung ist flach, leicht zu gehen und bietet jedoch auch für Kinder ihre Reize. Überall gibt es Vulkangestein zum Klettern.

Eine etwas anspruchsvollere Wanderung führte uns in die Berge hinauf zum Cruz las Huesitas auf 1209m. Wir haben 320 Höhenmeter überwunden und sind durch den herrlichen kanarischen Fichtenwald gelaufen.

Ventana del Nublo
Wir parkten unser Auto im Campingareal Bailico. Dort startete ein wunderschöner Wanderweg leicht bergauf über breite Wege durch herrlichen Kiefernwald. Der Camino de Santiago verläuft ebenfalls dort entlang.

Wir liefen stetig leicht bergauf und gelangten an eine Waldkreuzung. Es führte eine Abzweigung hinauf zum Pico de las Nieves, dem höchsten Gipfel von Gran Canaria auf 1956m, eine weitere führte zum Roque Nublo, dem Wahrzeichen von Gran Canaria. Wir folgten dem Wanderschild zum Ventana del Nublo, dem Wolkenfenster.

Anschließend führte uns der Weg leicht hinab. Wir liefen weiter durch den kanarischen Fichtenwald. Es gibt unzählige Kletterabenteuer für Kinder. Viele kleine Felsen, ein kleiner Wasserlauf und Pfützen boten viel Spaß für unsere Kleinen.
Angekommen beim Ventana del Nublo, waren wir direkt beeindruckt von der grandiosen Aussicht.

Es ist wirklich phänomenal und bietet einen freien Blick auf den Roque Nublo und den Teide von Teneriffa.

Wir liefen den gleichen Weg zurück nach Bailico.







