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Eine Woche in Melago in Südtirol mit Kleinkind

Wir sind von Pfronten im Allgäu ungefähr 155km weiter südlich gefahren, einmal durch Österreich hindurch und sind 17km nach der österreichischen Grenze, in Melago angekommen.

Folgende Informationen könnt ihr in diesem Beitrag von uns lesen:

In Melago

Für uns ist es das erste Mal, dass wir in Südtirol sind und bisher hatten wir uns noch nicht mit der Geschichte dieser Region auseinander gesetzt. Obwohl es uns bekannt war, dass in Südtirol weitestgehend Deutsch gesprochen wird, ist es nichtsdestotrotz etwas verwunderlich, wie deutsch uns hier alles vorkommt.  

Mit nur wenigen Italienischkenntnissen hat man hier definitiv kein Problem und mein „Buongiorno“ bei der Begrüßung wurde mit einem freundlichen „Grieß di“ erwiedert.   

Unsere Ferienwohnung ist ein Paradies für kleine Kinder. Wir sind im Teindlhof bei der Familie Thönl. Die Vermieterin hat selbst einen vier Jahre alten Sohn, einen großen Garten und alles was ein kleines Jungenherz begehrt. Merlin spielt im Sandkasten, plantscht im Pool, springt auf dem Trampolin, schaukelt auf der Schaukel, gießt die vielen Blumen oder fährt mit dem Traktor über den Rasen.

Melago

Melago liegt unweit des wunderschönen Reschensees, auf italienisch Lago di Resia.

Die Geschichte dahinter ist sehr interessant. 1950 wurden die Dörfer Graun und Reschen überflutet um einen Stausee anzulegen. Was zu damaliger Zeit eine Katastrophe für die 100 betroffenen Familien darstellte, ist heutzutage ein beliebtes Postkartenmotiv für Touristen. Da die betroffenen Familien hauptsächlich von der Viehzucht lebten, siedelten einige Familien sich weiter oben am Berghang an, andere verließen die Region ganz. Einstig der Kirchturm durfte stehenbleiben, da er denkmalgeschützt ist und schon im 14. Jahrhundert erbaut wurde.

Staunend über den „Turm im See“ begaben wir uns auf eine Rundwanderung um den Reschensee. Insgesamt sind es 18km und wir konnten von unterschiedlichen Blickwinkeln auf den herrlichen See blicken.   

Wanderung Weißkugelhütte

Bei wunderbarem Wetter wanderten wir den schneebedeckten Bergen entgegen. Wir starteten direkt in Melago an unserer Ferienwohnung. Das tolle ist, wir sind schon auf 1900m, da sind die Berge richtig nah.  Unser Tagesziel war die Weißkugelhütte auf 2557m.   

Es war traumhaft! Der Aufstieg war zum Teil recht steil und wir windeten uns in Serpentinen voran. Merlin saß in seinem Tragerucksack und genoss die Aussicht. 

Der Blick auf die schneebedeckten Berge, die wunderbaren Pfade und die frische Luft erfüllten uns mit Freude!   

Sulden

Am folgenden Tag fuhren wir nach Sulden, ein kleiner Ort, nahezu ausschließlich bestehend aus Hotels und Ferienwohnungen. Dort unternahmen wir eine Rundwanderung auf dem Panoramaweg um Sulden.   

An einer Weggabelung verließen wir den Weg, um einen Bergfelsen zu einer Hängebrücke zu besteigen. Dies gestaltete sich als richtiges Abenteuer. Wir mussten schmale Pfade beschreiten, an Ketten entlang hangeln, Treppen hinaufgehen, bis wir bei der Hängebrücke waren. Diese ist 45m lang und führt an einem rauschenden Wasserfall vorbei. Merlin verschlief das ganze Abenteuer.  

Nachdem wir den tosenden Strömen zugeschaut hatten, wanderten wir zurück auf den Panoramaweg und kamen an dem „Bärenbad“ vorbei, eine naturverbundene Kneippanlage mitten im Wald. Auch hier gab es wieder allerlei zu entdecken für Merlin. Ein Baumhaus, einen Barfußpfad, einen kleinen Wasserfall, viele Kneippbecken, Ministaudämme und kleine Wasserläufe. Ein Paradies und der perfekte Platz um eine längere Rast zu machen. 

Der benachbarte, kleinere See vom Reschensee ist der Haidersee. 

Wanderung Bruggeralm

In dem anliegenden Ort St. Valentin auf der Haide starteten wir unsere Wanderung. Hoch im Wald, an einem Berghang thront die St. Martin Kirche, die schon 1713 erbaut wurde. Dies war unser erstes Etappenziel. Von dort kann man einen sehr schönen Ausblick auf das Zerzertal und die beiden Seen genießen.

Merlin verschlief den gesamten Aufstieg.

Wir wanderten weiter den Berg hinauf, bis wir zur Bruggeralm gelangten. Eine sehr tolle Alm, mit einem Spielplatz und moderaten Hüttenpreisen. Wir bestellten einen Apfelstrudel für 3€. Cappuccino und heiße Schokolade gab es schon für 2,50€. 

In St. Valentin auf der Haide befindet sich ein Kinderlehrpfad inklusive Schatzsuche. Zipf und Zapf begleiteten uns bei der Schatzsuche. 

Wenn man die Rätsel der 12 Stationen richtig löst, gelangt man am Ende zu einem Schatz. Der Pfad ist total genial gestaltet, führt durch die Alpenwelt mit freilaufenden Kühen und Antworten auf interessante Naturfragen sind zu finden.

Woran erkennt man das Alter eines Baumes, welche Tiere leben im heimischen Wald, haben Pilze Wurzeln? Ebenso sind allerhand „Mitmach-Stationen“ da. Wir sägten einen Baumstamm durch, wir kletterten einen Baum hoch, um an die Wunde des Baumes mit dem Harz zu gelangen, wir erkundeten ein Insektenhotel, hüpften über Lärchenstämme und wir sonnten uns auf gemütlichen Bänken mit Blick auf den Haidersee. 

Ein wunderbarer Naturspielplatz befindet sich gleich neben dem Pfad. Es gibt allerlei Abenteuer hier zu erleben und wir verbrachten am Ende noch viel Zeit auf dem Spielplatz. 

Südtirol ist wunderschön und durch die Verbundenheit mit der deutschen Sprache, fühlt es sich für uns Deutsche umso heimischer an.

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