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Camper Roadtrip durch Slowenien mit Kleinkind

Slowenien ist ein kleines Land, gerade einmal so groß wie Bayern, hat ca. 2 Millionen Einwohner und wird von vielen nur als Durchreiseland nach Kroatien genutzt. Zu Unrecht, wie wir finden. Slowenien hat so viel zu bieten, auf kleiner Fläche. In zwei Stunden von der Adria in die Alpen? Schlösser, Burgen, Höhlen, Klammen, Bergpässe und hohe Berge – all das ist in Slowenien möglich.

Vogel Berg
Piran an der Adriaküste

Unsere Reiseroute

Im folgenden stellen wir euch unsere Reiseroute vor.

Wir sind eine Woche mit unserem Camper durch Slowenien gereist und waren hauptsächlich an der Adriaküste und im Triglav Nationalpark unterwegs. Übernachtet haben wir auf genehmigten Camperparkplätzen und auf Campingplätzen. Wir würden sagen, dass Slowenien zu den eher preisintensiven Ländern in Südosteuropa zählt und die Eintrittspreise für die Sehenswürdigkeiten und die Campingplätze relativ teuer sind. Dies liegt sicherlich auch daran, dass wir die größten Slowenien Highlights besucht haben. (:

River Camping Bled

Piran

Die Adriaküste von Slowenien ist recht überschaubar mit gerade einmal 46 km Küste. Das mediterrane Adriaflair lässt sich in den kleinen Städtchen dennoch wunderbar genießen. Koper, Izola, Portorož und Piran sind die schönsten Küstenstädte. Wir entschieden uns Piran zu erkunden, schlenderten durch die Altstadtgassen und genossen das mediterrane Flair am Mittelmeer.

Blick auf Piran

Piran stand bis Ende des 18. Jahrhunderts unter venezianischer Herrschaft. Dies macht sich überall in der Altstadt, durch Kopfsteinpflastergassen und pastellfarbenen Häusern mit venezianischer Fassade, bemerkbar. Im 19. Jahrhundert fällt Piran unter die Herrschaft der Habsburger. Diese müssen Piran nach dem 1. Weltkrieg an Italien abgeben. Ab 1954 gehört Piran schließlich zu Jugoslawien und nun zu Slowenien. Es wundert daher nicht, dass Slowenisch und Italienisch nebeneinander existieren und aktiv gesprochen werden. Italienisch ist als Minderheitensprache an der slowenischen Küste offiziell anerkannt, Straßennamen und Beschilderungen sind immer zweisprachig.

Der Hafen von Piran

Die kleine, nahezu autofreie Altstadt, lässt sich wunderbar an einem Tag erkunden. Mit dem Auto ist es nur den Einwohnern gestattet in die Stadt zu fahren. Wir parkten unseren Camper daher in einem Parkhaus oberhalb der Altstadt. Die Parkgebühren lagen bei 2,50€/h (Stand Juni 2022). Ein kostenloser Shuttlebus brachte uns vom Parkhaus bis zum Tartiniplatz.

Tartiniplatz

Der Tartiniplatz ist direkt an der Uferpromenade gelegen und bildet Pirans zentralen Platz. Das Rathaus der Stadt befindet sich ebenfalls dort.

Rathaus von Piran

Vom Tartiniplatz startend lassen sich die verwinkelten Altstadtgassen perfekt erkunden. Viele kleine Gassen gehen vom zentralen Platz ab und wir befanden uns sehr schnell im Labyrinth der Altstadt.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Kathedrale Sankt Georg. Oberhalb gelegen, bietet sich ein grandioser Ausblick über die roten Dächer der Stadt, dem Tartiniplatz und der Adria. Selbst ein Blick nach Italien ist möglich. Der Kirchturm selbst kann gegen einen kleinen Betrag erklommen werden und der Ausblick über die Stadt ist eventuell noch besser. Wir stiegen die Stufen zum Kirchturm jedoch nicht hinauf.

Škocjan Höhle

Der Regionalpark um die Škocjan Höhle ist definitiv eine Besonderheit. Slowenien besitzt sehr viele Höhlen und einige können besucht werden. Die Führung durch die Škocjan Höhle war spektakulär. Der Eintrittspreis von 22€ für Erwachsene und 16€ für Studenten, lohnt sich definitiv. (Stand Juni 2022) Kinder unter 7 Jahren zahlen keinen Eintrittspreis.

Unsere Führung war Anfang Juni schon sehr gut besucht, zwei Gruppen à 50 Personen. Diese finden ab 10:00 stündlich statt.

Beim Ausgang der Škocjan Höhle

Die Führung beginnt beim Ticketschalter mit einem ca. 500m langen Spaziergang durch den Wald. Am Höhleneingang angekommen, liefen wir einen künstlich angelegten Tunnel in die Tiefe. Nachdem unser Guide die Tür öffnete, befanden wir uns in einer anderen Welt.

Es ist unglaublich sich vorzustellen, dass man am tiefsten Punkt 223m unter der Erde ist. Während der Führung wurde uns gesagt, dass dies die größte Höhle in Slowenien ist. Auf gut angelegten Wegen, über Treppenstufen und Brücken verlief die einstündige Führung durch die Höhle. Bilder dürfen keine gemacht werden. Erst am Höhlenausgang darf wieder fotografiert werden.

Die Temperatur beträgt ganzjährig 12°C.

Nachdem die Führung abgeschlossen ist, hat man die Möglichkeit über drei verschiedene Wege zurück zum Ausgangspunkt / Parkplatz zu gelangen. Weg 1 führt nach nur 300m zu einem Fahrstuhl, der die Besucher zurück zum Parkplatz bringt. Weg 2 verläuft 600m entlang der Felsen und Weg 3 ist mit 2,5 km der längste und definitiv schönste, um zurück zum Ausgangspunkt zu gelangen. Wir entschieden uns für Weg 3. Es geht zum Teil steil die Stufen hinauf, wir liefen durch weitere Höhlen. Angelegte Pfade und Treppen machen den Weg besonders spannend für kleine Kinder.

Höhlen von Postojna

Die Höhlen von Postojna gehören wohl zu den bekanntesten in Slowenien. Sie ist die zweitgrößte Tropfsteinhöhle der Welt. (Die größte Tropfsteinhöhle befindet sich in Vietnam.) Auch hier wird man mit einer Gruppe durch die Höhle geführt. Unser Guide berichtete, dass es die schönste und größte Höhle von Slowenien ist. Die Škocjan und auch die Postojna Höhle sind beide wunderschön und ähnlich groß. Im Gegensatz zur Škocjan Höhle dürfen in Postojna Bilder gemacht werden.

Die Höhle besitzt weltweit das einzige zweigleisige Schienensystem, welches untertage fährt. Die 2 km lange und ca. 10 minütige Zugfahrt in die Höhle hinein, ist wirklich speziell. Schon auf der Zugfahrt fährt man an spektakulären Stalagtit- und Stalagmitformationen vorbei.

Wir entschieden uns für ein Kombiticket um auch die Höhlenburg Predjama zu besichtigen und zahlten pro Person 41€. Kinder unter 7 zahlen 2€. (Stand Juni 2022)

Die Höhlenbesichtigung verläuft ebenfalls über gut angelegte Wege und dauert ca. 1 Stunde für 1,5 km. Es geht nicht so steil hinauf und hinunter, wie in Škocjan. Anschließend fährt man mit dem Zug wieder 2 km aus der Höhle hinaus.

Die Temperatur beträgt ganzjährig 10°C.

Höhlenburg Predjama

Die Höhlenburg Predjama liegt unweit der Postojna Höhle und ist von außen, wie von innen sehr sehenswert. Ein weiterer Rekord kann hier in Slowenien bestaunt werden, denn Predjama ist die größte Höhlenburg der Welt.

Die Höhlenburg Predjama

Die Burg stammt aus dem 12. Jahrhundert und mittels eines Audioguides erfährt man viel über das Leben auf der Burg. Das Leben war beschwerlich. Es war kalt, windig und sehr mühsam. Die Sicherheit, die die Höhlenburg für ihre Bewohner bot, wog die Beschwerlichkeiten jedoch auf. Feinden und potentiellen Eindringlingen war es unmöglich die Burg zu erobern. Ein Geheimgang verlief durch den Fels über der Burg ins Freie.

Während des Rundgangs durch die Burg hat man den Ausblick auf den kleinen Ort Predjama von dem unteren und oberen Balkon aus.

Das Dorf Predjama

Besonders spektakulär ist ein Rundgang durch den Fels und den oberen Teil der Burg. Dieser wurde später angelegt und diente als extra Sicherheit, falls Eindringlinge doch einmal den Hauptteil der Burg erobern sollten.

Nach dem 2. Weltkrieg fiel die Burg in Staatsbesitz.

Tolmin Klamm

Die Tolmin Klamm ist der südlichste und niedrigste Eingangspunkt in den Triglav Nationalpark. Auf gut angelegten Wegen führt der Pfad durch die Klamm. Das reine, türkisfarbene Wasser der Tolminka ist dabei stets zu hören.

In der Klamm gibt es sogar eine Thermalquelle, deren Wassertemperatur liegt bei ca. 19-20°C. Die Wassertemperatur der Tolminka hingegen bei nur 5-9°C. In Slowenien gibt es viele Thermalquellen, im Triglav Nationalpark ist dies jedoch eine absolute Seltenheit.

Einige Brücken sind beim Durchlaufen der Klamm zu queren. Die Teufelsbrücke ist dabei die größte, denn sie liegt oberhalb der Klamm und verbindet die Dörfer Zadlaz und Čadrg.

Teufelsbrücke

Der Bärenkopf ist ein großer Fels, welcher im engen Teil der Klamm eingeklemmt ist.

Bärenkopf

Zu guter Letzt kann man noch die Dantehöhle von außen besichtigen. Führungen durch die Höhle sind ebenfalls möglich, jedoch ist die Höhle sehr anspruchsvoll und eng und daher nur für Geübte ‚Höhlenerforscher‘ geeignet. Die Höhle ist 1140m lang und 41m tief.

Dantehöhle

Bohinj See

Der Bohinj See liegt im Triglav Nationalpark. Der Triglav Nationalpark ist der einzige Nationalpark Sloweniens und erstreckt sich im Gebiet der Julischen Alpen. Der See ist wunderbar gelegen, inmitten von Bergen. Das türkisfarbene Wasser und die Berge bieten wunderbare Fotokulissen.

Am Ufer des Sees in Ukanc befindet sich ein Campingplatz, auf dem wir zwei Nächte übernachtet haben. In der Hauptsaison scheint es schwierig zu sein einen Platz für seinen Camper zu erhalten. Der Campingplatz selbst bietet keine reservierbaren Stellplätze an, sondern es wird nach dem Prinzip „First come, first serve“ verfahren. Ist der Platz voll, muss man weiter fahren. Das ist etwas problematisch, da Freistehen im Triglav Nationalpark mit sehr hohen Geldbußen belegt ist und dies, besonders in den Sommermonaten, auch rege von der Polizei kontrolliert wird.

Der Campingplatz war sehr voll, rasch sind wir mit Gleichgesinnten ins Gespräch gekommen. Dennoch bietet der See genug Weitläufigkeit um dem Trubel zu entfliehen und in Ruhe die Natur genießen zu können.

Berg Vogel

Ein wunderbares Highlight war, unsere Wanderung auf den Berg Vogel. Wir haben mit der Gondel innerhalb von 5 Minuten 1000 Höhenmeter überwunden. Eine Berg- und Talfahrt kostete 28€ pro Person. Kinder bis 6 Jahre zahlen nichts. (Stand Juni 2022)

Der Ausblick auf das Triglav Gebirge und den Bohinj See ist grandios. Wir unternahmen von der Bergstation eine Rundwanderung zum Gipfelkreuz. Das Gipfelkreuz hatte eine Glocke, somit hört jeder, wenn man oben angekommen ist. (:

Der Berg Vogel wird als Skigebiet genutzt und bietet zahlreiche anspruchsvolle Abfahrten, demzufolge sind im Sommer die Wanderungen auch anstrengend steil.

Bled

Bled ist wohl eine der bekanntesten Städte in Slowenien, da sich die einzige Insel Sloweniens im Bleder See befindet. Die winzige Insel Blejski Otok mit ihrer Kirche gehört zu den bekanntesten Fotomotiven Sloweniens.

Blejski Otok

Daher wundert es nicht, dass Bled ein gut besuchter Ort ist. Wir waren einmal im September und einmal im Juni in Bled, also nicht mehr oder noch nicht die absolute Hauptsaison und wir empfanden es schon sehr voll. Der Ort Bled selbst ist unserer Meinung gar nicht so sehenswert, da viele Hotelbauten das idyllische Stadtbild etwas trüben. Dennoch versprüht Bled einen gewissen Alpencharme und der See ist die eigentliche Sehenswürdigkeit.

Bei einem Spaziergang um den Bleder See kann man von verschiedenen Perspektiven einen Blick auf die Insel und die Kirche werfen. Der Rundweg ist nur 6 km lang und lässt sich sehr gut laufen.

Ein Aufstieg zur Burg Bled ist ebenfalls lohnenswert und vom Burgareal bieten sich wunderbare Ausblicke auf den See. Der Eintrittspreis ist, wie in Slowenien üblich, mit 11€ sehr teuer. (Stand Juni 2022) Auch der Anblick vom See hoch zur Burg ist lohnenswert.

Blick auf die Burg

In Bled campierten wir auf dem River Camping Bled und empfanden diesen Campingplatz als den Besten, von den von uns besuchten. Der Platz verfügt über einen riesigen Spielplatz, einen großen Pool, Spielzimmer und Grillplätze. Zudem können hier Stellplätze vergeben werden und man hat somit die Möglichkeit zu reservieren, aber auch seinen Platz mit dem Auto zu verlassen.

River Camping Bled

Unweit des Campingplatzes befindet sich ein kleiner Dinopark. Merlin sprach schon seit einigen Wochen davon, dass er gern einen Dinopark besuchen möchte und somit freuten wir uns über die Möglichkeit. Der Eintrittspreis ist wieder einmal mit 12€ für Erwachsene und 8€ für Kinder ab 3 Jahren ziemlich teuer (Stand Juni 2022) und der Park ist nicht sehr groß, dennoch hatte Merlin viel Spaß!

Das Highlight im Dinopark ist ein fünfminütiger 6D-Dinofilm. Die Kinositze bewegen sich, Wind wird einem ins Gesicht gepustet und somit wird es zu einem interessanten Erlebnis.

Unsere Slowenienreise von 2016:

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