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Wandern im Zittauer Gebirge mit Kleinkind

Das Zittauer Gebirge ist das kleinste Mittelgebirge Deutschlands und seit 2008 der 100. Naturpark Deutschlands. Das Zittauer Gebirge liegt im äußersten Osten von Sachsen, angrenzend zu Polen und Tschechien. Die Natur ist wunderschön. Wälder, hügelige und felsige Wege zum Wandern und herrliche Einblicke nach Böhmen laden zum Verweilen und Entdecken ein.

In diesem Beitrag könnt ihr folgende Informationen von uns lesen:

Ausblick auf Jonsdorf

Jonsdorfer Felsenstadt

Ein großes Highlight im Zittauer Gebirge ist die Jonsdorfer Felsenstadt. Wie der Name schon sagt, wandert man auf Waldwegen in einem Felsenmeer. Überall liegen riesige Findlinge, die zum Teil sehr viel Ähnlichkeiten mit echten Tieren haben. Aus diesem Grund, werden die Gesteinsgebilde auch Steinzoo genannt.

Wir starten unsere Wanderung in Jonsdorf, einem kleinen beschaulichen Ort mit wunderschönen Umgebindehäusern.

Umgebindehaus in Jonsdorf

Für kleine und große Kinder ist die Jonsdorfer Felsenstadt ein Entdeckerparadies. Hinter jeder Ecke staunt man, wohin der Weg als nächstes führt. Wir wanderten immer wieder auf und ab. Die Pfade sind teils schmal, felsig und bieten ein wahrhaftiges Abenteuer. Aufgrund der vielen Sagen und Hinweisschilder fiel es uns umso leichter uns interessante Geschichten auszudenken, die Merlin in eine andere Welt versetzten.

Unser erster großer Aussichtspunkt war der Carolafelsen (570m). Durch eine in Stein gehauene Treppe gelangt man zum Gipfel mit Aussichtsplattform. Schon 1880 wurde dieser Gipfel eröffnet.

Aussicht vom Carolafelsen

Im Hintergrund erheben sich die Nonnenfelsen aus dem Gebirge heraus. Dort sollte unsere Wanderung enden. Ebenso zu sehen ist der Plešivec (Pleßberg) in Tschechien mit einer Höhe von 1028m.

Wir gehen den Weg weiter und gelangen zu dem Steinbruch „Schwarzes Loch“. Dies wird heute als Besucherbergwerk genutzt und der Zugang zum Kernbereich ist nur nach vorheriger Buchung einer Führung möglich. Einblicke in das „Schwarze Loch“ kann man von beiden Seiten erhalten. Hoch oben, durch eine Felsspalte blickend kann man in die Tiefe des „Schwarzen Lochs“ schauen.

Der nächste Rastpunkt unser Wanderung ist die Aussichtsplattform des Orgelsteigs. Die Felsen muten einer Orgel an. Außerdem begegneten uns hier wieder bizarre Felsformationen, die an gewisse Tiere erinnern.

Der Weg hinab nach Jonsdorf führt uns über den steilen Alpenpfad. An einem Hinweisschild sehen wir, dass dieser Weg beschwerlich sein soll. Der Weg lässt sich jedoch gut gehen, einige kleine Kraxelpassagen bereiten eine Menge Freude.

Bevor wir unsere Wanderung in Jonsdorf ausklingen lassen, machen wir uns noch auf den Weg zu den Nonnenfelsen. Wir folgten den Stufen des Schwarzen Ganges hinauf. Am Nonnenfelsen gibt es eine Via Ferrata. Oben angekommen genossen wir, wie im Zittauer Gebirge üblich, die Ausblicke auf die Berge der Oberlausitz. Besonders gefiel uns, dass wir den Blick zurück schweifen lassen konnten auf den Carolafelsen und den Orgelsteig. Der Berggasthof am Nonnenfelsen bietet kleine Köstlichkeiten an. Vom Aussichtsplateau blickt man auf den Gondelteich in Jonsdorf hinunter. Dies war nun auch das abschließende Ziel unserer Wanderung.

Jonsdorf besitzt einen kleinen Gondelteich, eine Gaststätte, ein Kneippbecken, einen tollen Spielplatz und die Schwarzwasserquelle ist unweit entfernt.

Burg und Klosterruine Oybin

Ein bekannter Touristenpunkt im Zittauer Gebirge ist der kleine Ort Oybin mit seiner Burg und Klosterruine.

Oybin

Der gleichnamige Berg Oybin liegt auf 514m Höhe und vom Ortszentrum gelangt man durch die Ritterschlucht zur Klosterruine hinauf. Ebenso bringt einen der Oybiner Gebirgs-Express den Hang hinauf. Ein Besuch der evangelischen Kirche „Bergkirche“ lohnt sich, denn sie liegt auf dem Weg. Die Kirche ist wunderschön gestaltet und liegt hangabwärts.

Evangelische Kirche Oybin

Die Anlage der Burg ist riesig. Auf dem Oybin kann man durch enge Felsgänge gehen, schmale Leitern hinauf klettern und wird immer mit einer herrlichen Aussicht auf Oybin belohnt. Besonders imponierend ist, dass mit Hammer und Meisel gewisse Felsgassen per Hand frei gemeiselt wurden. Dies dauerte drei Jahre lang. Die Anlage kann auf verschiedenen Pfaden umrundet werden. Dabei kommt man an einem Gasthof vorbei, an dem man sich für die nächsten Abenteuer stärken kann. Um die Anlage ausgiebig zu besuchen, sollte man genügend Zeit einplanen. Auf dem Oybin gibt es allerhand zu entdecken.

Die Burgruine besitzt auch einen Bergfriedhof. Dieser zählt wohl zu den schönsten in Sachsen.

Unser Tag endete am Bahnhof von Oybin. Die Schmalspurbahn fährt mehrmals am Tag und ist ein Highlight für jeden. Zudem liegt direkt am Bahnhofsgelände ein toller Spielplatz, welcher als Bahnhof gestalltet worden ist. Riesige Holzzüge sind mit unterschiedlichen Hindernissen ausgestattet und so entsteht ein toller Parcours für die Kinder.

Dreiländerpunkt Hartau

Eine kleine Wanderung unternahmen wir von Hartau aus zum Dreiländerpunkt. Dort treffen Deutschland, Polen und Tschechien aufeinander. Ein wirklich interessanter Gedanke, dass man innerhalb kürzester Zeit durch drei Länder spazieren kann. Die Ländergrenzen sind mit Kreuzen und der jeweiligen Flagge gekennzeichnet.

Wanderung zum Scharfenstein

Das Zittauer Gebirge bietet wirklich so viele grandiose Wandermöglichkeiten, dass wir definitiv wieder kommen.

Eine sehr schöne Wanderung ist auch ein Ausflug zum Scharfenstein über die Große Felsengasse. Der Weg durch die Große Felsengasse ist spektakulär. Hohe Felswände türmen sich links und rechts auf und der steinige Pfad führt hindurch. Ab und an eröffnen sich wieder traumhafte Ausblicke auf das Lausitzer Umland. Zudem sind auch hier wieder bizarre Felsformationen zu sehen.

Lohnenswert ist ein Abstecher zur Mönchskanzel. Von hier oben kann man den Kletterern beim Klettersteig „Alpiner Grat“ zu schauen und zugleich den Ausblick auf Oybin genießen.

Blick von der Mönchskanzel

Unser letztes Ausflugsziel auf dieser Wanderung ist der Scharfenstein, auch bekannt als das „Matterhorn des Zittauer Gebirges“. Den 569m hohen Gipfel kann man über steile Treppen besteigen. Informationstafel weisen auf die umligenden Berge in Polen und Tschechien hin. Oben angekommen, haben wir uns noch im Gipfelbuch verewigt.

Wanderung auf die Lausche

Die Lausche ist mit 793m der höchste Berg im Zittauer und im Lausitzer Gebirge.

Aussichtsturm auf der Lausche

Wir begannen unsere Wanderung auf dem Wanderparkplatz in Waltersdorf. Direkt neben dem Parkplatz gibt es einen schönen Spielplatz, den wir ausgiebig vor und nach der Wanderung genutzt haben. Zudem bieten sich oberhalb des Spielplatzes traumhafte Ausblicke auf das Zittauer Gebirge.

Unsere Wanderung führte uns im Ortszentrum von Waltersdorf direkt in den Wald und wir liefen auf wurzeligem Pfad bergauf. Oberhalb von Waltersdorf befindet sich die Wache, ein ehemaliges deutsches Zollamt. Direkt daneben befindet sich die Rübezahl Baude mit Hotel und Gaststätte. Die deutsch-tschechische Grenze befindet sich direkt dort und wir bestiegen die Lausche von tschechischer Seite kommend. Der Weg wurde zwischenzeitlich recht steil und der Gipfel kam näher. Wir liefen durch das kleine Dörflein Myslivny, zu Deutsch Jägerdörfel. Auch hier gibt es einige Gaststätten zum Einkehren.

Wir liefen weiter bergauf und erreichten nach einigen Serpentinen den Gipfel. Das besondere ist, dass Tschechien und Deutschland sich den Gipfel teilen und die Grenze mittels Grenzsteinen markiert ist. Auf deutscher Seite befindet sich ein Aussichtsturm.

Früher gab es auch eine Gaststätte auf dem Gipfel. Leider fiel sie 1946 einem Brand zum Opfer und wurde nicht wieder errichtet. Die Grenze verlief damals durch den Flur des Gebäudes.

Nachdem wir die Aussicht auf die böhmischen Berge genossen haben, liefen wir auf deutscher Seite den Berg hinab und endeten unsere Wanderung wieder in Waltersdorf mit wunderschönen Umgebindehäusern.

Wanderung zur Töpferbaude

Eine weitere sehr lohnenswerte Wanderung, ist zur Töpferbaude. Möglich ist auch eine Fahrt mit einem kleinen Bus, der den steilen Aufstieg für einige angenehmer machen kann.

Töpferbaude

Der Startpunkt unserer Wanderung befand sich in Oybin, unweit des Bahnhofs entfernt. Natürlich besuchten wir wieder den tollen Bahnhofsspielplatz. Ein wirkliches Paradies für Kinder!

Der Weg führte steil bergauf durch den Wald. Hierbei liefen wir den asphaltierten Weg, den gleichen, den auch der Bus nimmt.

Die Töpferbaude ist sehr urig, es gibt leckeres Essen und übernachten kann man dort ebenfalls. Die Ausblicke auf Tschechien, Polen und Deutschland sind toll. Sogar ein Gipfelkreuz steht dort.

Blick auf Polen und Tschechien

Das Highlight an der Töpferbaude ist das Felsentor, welches mittels einer Wendeltreppe auch erklommen werden kann.

Unser Rückweg führte uns durch den Wald des Zittauer Gebirges, vorbei an der Brütenden Henne, der böhmischen Aussicht und dem Scharfenstein.

2 Antworten auf „Wandern im Zittauer Gebirge mit Kleinkind“

Hejhej, lieben Dank für die tollen Beschreibungen eurer Routen! Das hat mir bei der Planung für Wanderwege mit meinem Kleinkind sehr geholfen. 🙂
Liebe Grüße & alles Gute!

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