Wir waren die letzten beiden Tage auf der Isla del Sol im Titicacasee. Wow, das war ein Sprung „back-in-time“. Es gibt kein Handynetz, kein Internet, keine Ärzte, Polizisten, Supermärkte, Straßenlaternen oder sonst irgendwelchen westlichen Luxus. Dafür gibt es traditionelle Heiler, Schweine, Lamas und Schafe am Strand, drei Schulen für ca. 300 (!) Kinder, den starken Glauben an die Ahnen und rudimentär eingerichtete Häuser, oftmals auch nur Lehmhütten. Selbst die Lehmziegel stellen die Bewohner selbst her. Ich hatte das Gefühl in einer anderen Zeit zu sein. Es war ursprünglich und schön. Wir sind beim Rauschen des Titicacasees eingeschlafen und aufgewacht.
Zum Teil haben die Bewohner mittlerweile mitbekommen, dass man Geld an Touristen verdienen kann. Das spiegelt sich darin wieder, dass man als Tourist für alles bezahlen muss. Es gibt einen so genannten “ Wegezoll“, der an drei Stellen auf der Insel entrichtet werden muss. Trotz, dass für uns die Kosten gering sind, wird hier in den Tourismus sehr stark investiert.
Die Einheimischen ernähren sich ausschließlich autark, sie leben von dem was sie ernten und Geld wird auf der Insel gar nicht benutzt. Man hilft sich gegenseitig. Dennoch möchte vielleicht der ein oder andere doch einmal seine Insel verlassen, wofür das Geld der Touristen gern gesehen ist.
Eine Welt, die heute wahrscheinlich nur noch an sehr wenigen Orten existiert.